Üben mit den Stars: Lob von Roger oder powern mit Cristiano

Bewegung ist wichtig. Insbesondere, wenn man die üblichen Wege in der Corona-Krise nicht mehr absolviert. Als Mutmacher, Vorbilder und Trainer präsentieren sich deswegen viele Sportler dieser Tage in den sozialen Netzwerken - und sind dabei mitunter erfrischend ehrlich.
Titelbild
Nicht alle Stars machen via Homeoffice so eine gute Figur wie Roger Federer.Foto: Michel Euler/AP/dpa/dpa
Epoch Times9. April 2020

Ein öffentliches Lob von Roger Federer für völlig unbekannte Tennis-Amateure? Corona machts möglich. Wie viele andere Sportler hat auch der Superstar die Menschen via soziale Netzwerke zum Nachmachen von Übungen aufgefordert.

Fitness im Homeoffice, Sport trotz Selbstisolierung – Athleten versuchen mit Tipps und Videos zu helfen. Nicht alle sehen dabei allerdings so lässig aus wie Federer. Denn auch Sportler haben unaufgeräumte Wohnzimmer.

DIE HERAUSFORDERER

Ganz in weiß und mit Panamahut auf dem Kopf steht Roger Federer vor einer grünen Wand und hält den Ball scheinbar mühelos in Bewegung. Dass die Aufgabe allerdings doch nicht so leicht und fast eine Minute ohne Pause keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen die Videos seiner Fans. Viele haben versucht, es dem 38-Jährigen nachzumachen – mit gemischtem Erfolg. Aber Federer hatte offenbar Freude an den Versuchen und teilte einige der Videos mitsamt Kommentar. Meistens mit einem Lob – sichtbar für seine Millionen Follower – und mitunter auch einem flapsigen Spruch garniert.

Auch Fußball-Weltmeister Toni Kroos hat die Übung Federers nachgemacht und sich dafür sogar ein Lob von Boris Becker abgeholt. Über zwei Wochen hinweg hatte der Nationalspieler zuvor selbst seine Fans mit dem Fußball herausgefordert. Sympathisch: Die Illusion, dass ein Profi von Real Madrid die Aufgaben im ersten Anlauf schafft, hat Kroos mit einem amüsanten Takeout-Zusammenschnitt selbst zerstört.

Diesen Ansatz würde sein ehemaliger Teamkollege bei Real Madrid zwar eher nicht wählen, aber sogar Cristiano Ronaldo ist inzwischen unter die Fitnesstrainer gegangen und fordert seine Fans heraus – natürlich mit einer Bauchmuskelübung.

DIE TRAINER

Wie viel Anläufe Felix Neureuther für seine Aufgaben braucht, hat er bislang nicht verraten, aber auf Anhieb wird auch bei ihm nicht alles geklappt haben. Ob kleine Rechenaufgaben oder unterschiedliche Handlungen auf der linken und rechten Seite – Lausbub und Ex-Skirennfahrer Neureuther macht es vor und hat sichtlich Spaß an seinem Programm. Da darf auch die Tochter mal ins Bild flitzen.

Endlich mal Ansagen machen und nicht selbst herumkommandiert werden – das klingt auch für andere Sportler mit womöglich harten Trainern verlockend. Allerdings lassen weder Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo noch die Fechter Max Hartung und Matyas Szabo eine Felix-Magath-Attitüde erkennen. Vielmehr geben sie in ihren Videos präzise die Übungen vor, zeigen wie es geht und liefern so ein echtes Mitmachprogramm. Mihambo richtet sich dabei vor allem an Kinder und Jugendliche, Hartung und Szabo geben Fechtanfängern und Fortgeschrittenen Tipps.

DIE VORMACHER

Auch Handball-Nationalspieler Tobias Reichmann lässt dieser Tage den Coach raushängen, bleibt aber zurückhaltender im Erklären und beschränkt sich bei seinen Fitnessübungen mit einfachen Hilfsmitteln vor allem aufs Vormachen und Einblendungen. Einen roten Kopf gibt es auch davon am Ende.

Ähnlich fertig ist Reichmanns Nationalmannschafts-Kollege Fabian Wiede am Ende seines Programms auf einer Dachterrasse. Der Profi von den Füchsen Berlin hat dafür ein paar Materialien, die nicht jeder Amateursportler in der Garage stehen hat – Inspiration gibt es aber auch durch ihn.

Schwimmerin Sharon Van Rouwedaal hat zuletzt viel Sympathie bekommen für ihre irgendwie auch bemitleidenswerten Videos aus dem etwa eine Körperlänge großen Pool. Für die wenigsten ist die Planscherei mangels Schwimmbecken und Haltegurt nachzumachen, aber an Land gibt die Niederländerin inzwischen auch Übungen vor zum Nachmachen. So, wie die deutsche Turn-Mehrkampfmeisterin von 2019, Sarah Voss, die ihren Partner als Trainingsgerät einspannt und für Paare ein Antrieb sein könnte. (dpa)

Federico Gambarini

Lino Mirgeler



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