U21 trotz EM-Auftaktsieg mit Luft nach oben

Der 2:0-Sieg gegen Tschechien war für die deutsche U21 der perfekte Start in die EM. Trotzdem hat die DFB-Elf noch Steigerungspotenzial: Die Chancenverwertung, die Unsicherheiten von Keeper Pollersbeck - und auch Selkes Elfmeter-Fehlschuss gibt Anlass zur Diskussion.
Titelbild
Stefan Kuntz ist der Trainer U21-Nationalmannschaft.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times19. Juni 2017

Kurz nach dem Schlusspfiff kündigte Stefan Kuntz eine schonungslose Analyse an. Seine U21-Nationalmannschaft hat ihr EM-Auftaktspiel gegen Tschechien zwar mit 2:0 (1:0) gewonnen, aber zufrieden war der Trainer dennoch nicht.

„Man merkt schon, dass die Jungs relativ selbstkritisch sind und auch wissen, was wir nicht gemacht haben von dem, was wir uns vorgenommen haben“, sagte er nach der ersten EM-Partie der deutschen U21-Fußballer in Polen. „Wir werden in der Analyse sehen, dass es noch viel zu verbessern gibt.“

Gegen kampfstarke Tschechen taten sich die DFB-Junioren lange schwer, nutzten ihre Chancen nicht und hätten durchaus auch ein Gegentor kassieren können. Erst das 1:0 durch Max Meyer (44. Minute) und der zweite Treffer durch den starken Serge Gnabry (50.) entschieden die Partie. „Ich sehe mehr das Kritische. Wir haben viele Chancen zugelassen, die zweiten Bälle nicht gewonnen. Ab und zu haben wir das Spiel aus der Hand gegeben“, kritisierte Kapitän Maximilian Arnold. 

Schon am Mittwoch steht die zweite Partie gegen Dänemark an, drei Tage später warten die starken Italiener. „Wir müssen uns im Laufe des Turniers steigern“, forderte Abwehrchef Niklas Stark. Kritik gab es nach der Partie auch an Torhüter Julian Pollersbeck, der einige Unsicherheiten zeigte. „Das darf nicht sein, das muss ich besser lösen. Das weiß ich auch“, sagte der Profi vom 1. FC Kaiserslautern.

Ein weiteres Manko der U21 war die Chancenverwertung. „Wir müssen vor dem Tor vielleicht noch ein bisschen konsequenter sein. Aber fürs erste Spiel war das schon sehr gut, denke ich“, sagte Torschütze Meyer. Vor allem der vergebene Handelfmeter von Davie Selke ärgerte einige Teamkollegen. „Ich habe nachgegeben. Den nächsten schieße wieder ich“, sagte Arnold, der eigentlich als Elfmeterschütze eingeplant war. Selke sagte: „Mir hätte das Tor sehr gut getan.“

Bei aller Kritik überwog dennoch die Erleichterung über den erfolgreichen EM-Start. „Wir wussten nicht genau, wo wir stehen, deswegen sind wir überglücklich“, sagte Meyer. Und auch Kuntz lobte: „Insgesamt muss ich sagen, hat sehr vieles auch schon ganz gut ausgesehen. Wir haben immerhin drei Punkte geholt.“ (dpa)



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