Türkei-Test für Löw eine Spielersichtung: «Positiv angehen»

Den Bayern-Block und einige weitere Stammkräfte schont Joachim Löw für die Punktspiele in der Nations League. Gegen die Türkei wird improvisiert und experimentiert. Wer empfiehlt sich für die Zukunft?
Titelbild
Die deutsche Nationalmannschaft hat sich am Tag vor dem Test-Länderspiel gegen die Türkei im leeren RheinEnergie-Stadion versammelt.Foto: Federico Gambarini/dpa/dpa
Epoch Times7. Oktober 2020

Die geplante Charme-Offensive mit einer Freikartenaktion muss der DFB notgedrungen verschieben. Höchstens 300 Zuschauer dürfen wegen der angespannten Infektionslage beim Länderspiel-Test der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei am Abend (20.45 Uhr/RTL) in das Kölner Stadion.

Die Hoffnung des Verbandes, bis zu 9200 Fans in die 50.000 Plätze bietende Arena einzuladen und damit nach den Geisterspielen im September wieder für etwas Stimmung von den Rängen sorgen zu können, wurde vom Corona-Virus durchkreuzt. „Es ist sehr schade“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller. Der 63-Jährige sprach aber von einer „richtigen Entscheidung“ der Verantwortlichen bei der Stadt Köln. Die Fan-Aktion soll nun möglichst bei einem der noch drei Heimspiele bis zum Jahresende nachgeholt werden.

SPIELZIEL: Joachim Löw will das erste von drei Länderspielen innerhalb von sieben Tagen dazu nutzen, Akteuren aus der zweiten Reihe sowie den Neulingen im Kader eine Bewährungsmöglichkeit zu geben. Dem Bundestrainer passt das für den DFB finanziell wichtige Testspiel vor den Nations-League-Partien gegen die Ukraine und die Schweiz nicht wirklich in den Zeitplan bei der Weiterentwicklung der Mannschaft Richtung Europameisterschaft 2021. So verzichtet er gegen die Türken freiwillig auf den kompletten Bayern-Block. Und Löw bat die Fans daheim vorm Fernseher schon vorab um ein wenig Nachsicht. „Ich kann nicht erwarten, dass nach einer Trainingseinheit alles funktioniert.“ Trotzdem will er die „Sache positiv angehen“.

PERSONAL: Der Test-Kick mit einer zusammengewürfelten Elf wird in erster Linie zu einer individuellen Bewerbung. „Solche Spiele sind dafür da, um zu sehen, welche Spieler in Zukunft unsere Startelf verstärken können. Sie können auf sich aufmerksam machen“, sagte Löw. Kai Havertz etwa darf sich als Spiellenker beweisen. Julian Draxler soll wie 2017 beim Confed-Cup-Gewinn einer ebenfalls unerfahrenen DFB-Auswahl als Kapitän vorangehen. Bei Julian Brandt glaubt Löw weiter an den großen Durchbruch: „Er hat eine unglaubliche Begabung.“ Im Tor darf wie zuletzt beim 1:1 in der Schweiz Bernd Leno beginnen.

DEBÜTANTEN: Die Gladbacher Jonas Hofmann und Florian Neuhaus sowie der Dortmunder Mahmoud Dahoud durften sich schon am Dienstagabend beim Abschlusstraining auf ihr Länderspieldebüt einstellen. Denn Löw sagte zuvor bei der Pressekonferenz: „Wenn ich Spieler einlade, gibt es für sie immer eine berechtigte Hoffnung, dass sie eingesetzt werden. Das habe ich auch vor, wir können sechs Wechsel vornehmen.“

WOCHENPLAN: Löw will in den drei eng getakteten Länderspielen Fortschritte sehen. „Es gibt gewisse Dinge, an denen wir arbeiten müssen.“ Ein Thema lautet Spielkontrolle. Immer wieder verspielt das DFB-Team Führungen, auch zuletzt bei den Unentschieden im September gegen Spanien und die Schweiz. „Am Ende müssen wir feststellen, dass wir nicht die Ergebnisse haben, die wir uns wünschen. Wir geben manchmal die Spielkontrolle aus der Hand. Wenn wir das künftig schaffen, dann können wir jede Mannschaft schlagen“, glaubt Löw. Der 21-jährige Havertz wünscht sich darum dringend einen Sieg gegen die Türkei, „um mit einem guten Gefühl in die nächsten Spiele zu gehen“. (dpa)



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