Trotz magerer Ausbeute: Lambertz zieht positives WM-Fazit

Einmal Edelmetall, nur fünf Finalteilnahmen: Die WM-Bilanz der deutschen Schwimmer fällt überschaubar aus. Der Chefbundestrainer stellt dennoch das Positive heraus. Die internationalen Stars sorgen derweil für Rekorde und liefern Gold-Shows.
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Bundestrainer Henning Lambertz zieht ein positives WM-Fazit.Foto:  Maurizio Gambarini/dpa
Epoch Times30. Juli 2017

Für die deutschen Schwimmer war die WM in Budapest schon früher als geplant beendet. Nachdem Jacob Heidtmann über 400 Meter Lagen und die 4 x 100 Meter Lagen-Staffel jeweils als 13. im Vorlauf scheiterten, fand die letzte Abendsession mit acht Finals ohne DSV-Athleten stand.

In gerade einmal fünf Endläufen waren damit die Sportler des Deutschen Schwimm-Verbandes an acht Wettkampftagen vertreten – auf dem Podium stand danach nur Vize-Weltmeisterin Franziska Hentke. Chefbundestrainer Henning Lambertz zog dennoch ein positives Fazit: „Manches ist nicht optimal gelaufen, aber insgesamt macht uns das Auftreten hier Mut für die Zukunft“, sagte er am Schlusstag.

An diesem enttäuschte besonders die Lagen-Staffel, die das Ziel Endlauf klar verpasste. „Wir haben alle unser Bestes gegeben“, sagte Marco Koch. „Mehr war einfach nicht drin.“ Positiv war dagegen die erste WM-Endlauf-Teilnahme für Aliena Schmidtke zu bewerten. Für Verstimmungen sorgte erneut Kritik am Chefbundestrainer.

Lambertz verteidigte trotz des verpassten Finals die Nominierung der Lagen-Staffel. „Das Projekt war richtig, leider haben wir nicht die Zeiten der deutschen Meisterschaften erreicht“, sagte er, nachdem Marek Ulrich, Marco Koch, Marius Kusch und Damian Wierling nach 3:35,26 Minuten angeschlagen hatten. Bis auf Freistilschwimmer Wierling waren alle drei Starter unter ihren Möglichkeiten geblieben.

Die mit zwei deutschen Rekorden ins 50-Meter-Schmetterling-Finale gestürmte Schmidtke war nach ihrem achten Platz „glücklich, dass ich im Finale stand“. Die 24-Jährige meinte: „Für mich war es eine erfolgreiche WM. Ich bin überall Bestzeiten geschwommen, war in allen Events Top 10, da kann man sich nicht beschweren.“ Schmidtke hatte über 100 Meter Schmetterling Rang zehn belegt und war mit der 4 x 100 Meter Lagen-Mixed-Staffel Siebte geworden.

Solche Achtungserfolge wurden durch neue Diskussionen über Lambertz in den Hintergrund gedrängt. Der Cheftrainer ging nach weiteren öffentlich gewordenen Attacken gegen seine Person in die Offensive. „Das ist ein Versuch, mich abzusägen. So muss man den Brief verstehen“, sagte Lambertz, nachdem die „Süddeutsche Zeitung“ aus einem Schreiben des wissenschaftlichen Mitarbeiters am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), Jürgen Küchler, an Schwimm-Präsidentin Gabi Dörries zitiert hatte. Küchler schreibt, er müsse „hilflos zusehen, wie in kurzer Zeit das zugrunde gerichtet wird, was wir über lange Jahre mühevoll am Laufen gehalten haben“.

Derweil unterbot die Schwedin Sarah Sjöström über 50 Freistil den acht Jahre alten Weltrekord von Olympiasiegerin Britta Steffen in 23,67 Sekunden um sechs Hundertstel, der US-Amerikaner Caeleb Dressel gewann als erster Schwimmer bei einer WM am Samstag drei Goldmedaillen an einem Tag. Er siegte über 50 Meter Freistil, 100 Meter Schmetterling und mit der 4 x 100 Meter Freistil-Staffel.

Seine Teamgefährtin Katie Ledecky gewann über 800 Meter Freistil ihre fünfte Goldmedaille in Ungarn. Es war das 14. WM-Gold insgesamt für die 20 Jahre alte Rekordweltmeisterin.

Bei den Klippenspringerinnen belegte Anna Bader nach anderthalbjähriger Babypause Rang vor spektakulärer Kulisse an der Donau vor dem Budapester Parlament Rang fünf. Die zweite deutsche Athletin Iris Schmidbauer wurde nach den Sprüngen aus 20 Metern Höhe Zehnte. Die ungarischen Wasserballer verpassten ihren anvisierten großen Triumph. Sie unterlagen Kroatien im Finale 6:8 (0:4, 2:0, 2:2, 2:2). (dpa)



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