Trotz Dominanz: FC Bayern verspielt Sieg in Frankfurt

Der Rekordmeister zeigt beim Härtetest in Frankfurt erneut Abwehrschwächen und verspielt einen Sieg. Dennoch verteidigt der FC Bayern die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga.
Eintracht Frankfurt und Bayern München lieferten sich im Bundesliga-Topspiel ein Spektakel.
Eintracht Frankfurt und Bayern München lieferten sich im Bundesliga-Topspiel ein Spektakel.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times6. Oktober 2024

Fassungslos standen die Bayern-Profis nach dem verschenkten Sieg im rassigen Bundesliga-Topspiel vor ihren Fans und konnten das bittere Ende kaum begreifen. Trotz großer Dominanz musste sich der Rekordmeister aus München bei Eintracht Frankfurt mit einem 3:3 (2:2) begnügen, geht aber dennoch als Tabellenführer in die Länderspielpause. Drei böse Abwehrfehler kosteten die Gäste den Sieg, Doppelpacker Omar Marmoush bestrafte mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit die Münchner Nachlässigkeit.

„Aus meiner Sicht müssen wir dieses Spiel gewinnen. Wenn wir dieses Spiel 15 Mal so spielen, würden wir es 13 Mal gewinnen“, sagte Bayern-Routinier Thomas Müller. Mit 14 Zählern liegen die Bayern nur dank der besseren Tordifferenz vor dem punktgleichen Rivalen RB Leipzig.

Vor 58.000 Zuschauern erzielten Minjae Kim in der 15. Minute, Dayot Upamecano (38.) und Michael Olise (53.) die Tore für die über weite Strecken der Partie dominierenden Gäste. Marmoush (22./90.+4) mit seinen Saisontoren sieben und acht und Hugo Ekitiké (35.) trafen für die Hessen, die bei einem Sieg erstmals seit 25 Jahren die Tabellenspitze erobert hätten. „Wir haben das sehr gut gemacht, haben sehr gut als Mannschaft agiert. Wir waren kalt vor dem Tor“, lobte Marmoush sein Team.

Bayern-Trainer Vincent Kompany verpasste durch den späten Ausgleich das Kunststück, nach Ottmar Hitzfeld (1998/99) als zweiter Fußball-Lehrer mit den Münchnern die ersten vier Auswärtsspiele in einer Bundesligasaison zu gewinnen.

Bayern von Beginn an drangvoll

Eintracht-Trainer Dino Toppmöller veränderte seine Startelf gegenüber dem 3:1-Sieg in der Europa League bei Besiktas Istanbul gleich auf fünf Positionen. Stammtorwart Kevin Trapp gehörte allerdings nicht dazu. Der 34-Jährige fühlte sich nach überstandener Oberschenkelverletzung noch nicht zu 100 Prozent fit und wurde erneut von Kaua Santos vertreten.

Die Gäste machten zu Beginn ordentlich Druck. Michael Olise hatte zweimal die Führung auf dem Fuß. Eine Ecke führte dann zur verdienten Gäste-Führung. Der erstmals in dieser Saison in die Startelf gerückte Müller legte im Strafraum quer auf Kim, der den Ball unhaltbar unter die Latte knallte.

Eintracht besticht durch Effizienz

Die Bayern-Dominanz blieb auch danach erdrückend. Die Eintracht wirkte hilflos – und kam doch zum Ausgleich. Ansgar Knauff schlug aus dem Mittelfeld einen feinen Pass auf Marmoush, der Raphael Guerreiro im Laufduell abschüttelte und Manuel Neuer im Bayern-Tor mit einem platzierten Flachschuss keine Chance ließ.

Der Spielverlauf veränderte sich dadurch aber nicht. Der Rekordmeister ließ Ball und Gegner laufen und kam durch Müller zur nächsten Großchance. Der Routinier scheiterte völlig frei am glänzend reagierenden Santos.

Wie es besser geht, demonstrierten die Hessen, die gnadenlos effizient agierten. Marmoush lief Upamecano davon und bediente Ekitiké, der eiskalt verwandelte. Die Freude über die Führung währte jedoch nicht lange, denn nur drei Minuten später schlugen die Münchner durch Upamecano zurück. Der Innenverteidiger traf mit einem Flachschuss, erneut war eine Standardsituation der Ausgangspunkt.

Olise belohnt Münchner Bemühungen

Auch nach dem Wechsel waren die Bayern das bessere Team und kamen schnell zum Erfolg. Olise traf mit einem platzierten Schuss ins Eck. Trapp-Vertreter Santos war machtlos. Der Spitzenreiter kontrollierte die Partie, versäumte es aber, den vierten Treffer nachzulegen. So blieb es bis zum Schluss spannend.

Der eingewechselte Junior Dina Ebimbe (84.) vergab noch die große Chance zum Ausgleich für die Eintracht. Dann schlug Marmoush zum zweiten Mal zu, wieder offenbarte die Bayern-Abwehr große Lücken.  (dpa/red)



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