Trost statt Titelparty: FC Bayern dankt Heynckes

Jupp Heynckes muss mit einer Finalniederlage seines FC Bayern in den Ruhestand gehen. Gegen München-Nachfolger Niko Kovac gibt es eine 1:3-Niederlage. Neu befeuert wird die Diskussion um den Videobeweis.
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FC-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge (l) bedankte sich bei Trainer Jupp Heynckes.Foto: Alexander Hassenstein/FC Bayern München/Bongarts/dpa
Epoch Times20. Mai 2018

Beim nächtlichen Bankett dankte der FC Bayern Jupp Heynckes auch ohne den erhofften Abschiedstitel gebührend. Kein Double für den Tripletrainer von 2013, der sich nach dem 1:3 gegen Eintracht Frankfurt endgültig in den Ruhestand verabschiedet.

„Im Sportlerleben gehören Siege und auch Niederlagen dazu. Heute war das eine vermeidbare Niederlage“, sagte Heynckes und gönnte sich einen kurzen Ausblick auf sein Leben nach der letzten Rekordmeister-Amtszeit.

„Mit 73 Jahren weiß man nicht, wie lange man noch zu leben hat. Ich möchte ab nächster Woche wieder mein Leben genießen“, sagte Heynckes, der sich so gerne mit einem Pokaltriumph in Berlin den Ruhestand verabschiedet hat. Stattdessen gab es ein 1:3 gegen seinen Bayern-Nachfolger Niko Kovac und Eintracht Frankfurt.

Es bleibt eine Saison, in der die Münchner nach der Trennung von Carlo Ancelotti unter Heynckes wieder auf Meisterschaftstouren kamen. Doch der große Coup in Europa blieb ebenso versagt wie der Pott im nationalen Cup-Wettbewerb. „Es fühlt sich an wie eine Riesenriesenniederlage und wie ein Riesenriesenmist“, sagte Kapitän Thomas Müller. „Man steht mit einem Meistertitel da, der emotional schon im Februar geholt wurde – und dementsprechend ist die Ernüchterung extrem.“

Vor 74.322 Zuschauern im stimmungsvollen Berliner Olympiastadion düpierte Rebic (11. Minute) den deutschen Fußball-Meister aus München früh das erste Mal. Nach dem Ausgleich durch Robert Lewandowski (53.) sprach vieles für einen Sieg der überlegenen Bayern, bis Rebic erneut zuschlug (82.). Dass danach Schiedsrichter Felix Zwayer trotz Videobeweises nach einem Tritt von Kevin-Prince Boateng gegen Bayerns Javi Martínez nicht auf Strafstoß entschied, wurmte die Bayern.

„Das ist für mich ein ganz klarer Elfmeter“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Kurz vor Schluss machte Joker Mijat Gaćinović dann mit seinem Schuss ins leere Tor dann alles klar (90.+6). „Den Videobeweis kann man noch deutlicher überdenken, als man es vielleicht eh schon tut“, sagte Hummels nach der turbulenten Schlussphase.

Ohne weiteren Titel geht es für die Münchner am Sonntag auf den Rathausbalkon. Was als große Doubleparty geplant war, dürfte jetzt eine kurze Singlenummer werden. „Ein bitterer Gang, aber die Fans haben sich das verdient“, sagte Weltmeister Müller. „Das werden wir auch noch überstehen“, erklärte Heynckes mit einem Schmunzeln.

Nach der Kritik, dass die Münchner Stars und ihr Trainer bei der Frankfurter Siegerehrung schon in den Katakomben verschwunden waren, betonten Heynckes und seine Führungsspieler den Respekt für die Frankfurter. „Da muss ich ganz ehrlich zugeben, dass in dem Moment die Spieler und ich sicher nicht dran gedacht haben“, sagte Trainer Jupp Heynckes zu der Szene, die einige Kritik ausgelöst hatte. „Ich möchte das nachholen und Eintracht Frankfurt zum Pokalsieg gratulieren. Die Eintracht ist ein würdiger Pokalsieger.“ (dpa)



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