Triple ganz nah: Gnabry führt Bayern ins Finale gegen PSG
Angetrieben vom brillanten Doppeltorschützen Serge Gnabry ist der FC Bayern beim vorletzten Triple-Schritt ins Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain gestürmt.
Nach dem 3:0 (2:0) am Mittwochabend kommt es nun am Sonntag (21.00 Uhr/ZDF/Sky und DAZN) beim Kräftemessen mit den PSG-Stars Neymar und Kylian Mbappé zum rauschenden Turnier-Höhepunkt in Lissabon. Das Team von Thomas Tuchel hatte seine Klasse und Titelreife beim 3:0 im ersten deutsch-französischen Halbfinale gegen RB Leipzig demonstriert.
Bayerns Hansi Flick steht sieben Jahre nach dem letzten Triumph der Münchner in Europas Königsklasse vor der Blitzkrönung zum Triple-Coach. Zu Meistertitel und Pokalsieg hat der 55-Jährige sein in diesem Jahr ungeschlagenes Starensemble schon geführt. Ein Jahr nach Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool wird auf jeden Fall wieder ein deutscher Trainer den Henkelpott in den Händen halten.
Fünf Tage nach dem 8:2 im Viertelfinale gegen den FC Barcelona war es gegen Favoritenschreck Lyon vor allem eine Gnabry-Gala. Der Nationalspieler ebnete seiner Mannschaft den Weg ins sechste Champions-League-Finale mit einem Traumtor aus rund 18 Metern (18. Minute) und einem Abstauber-Treffer (33.). Nach der Pause verhinderte Bayern-Torwart Manuel Neuer mit einer Weltklasse-Fußparade gegen Toko Ekambi den Anschlusstreffer (58.) und dass es noch einmal eng wurde für den am Ende etwas nachlässigen deutschen Rekordmeister. Auch bei einem Schuss von Houssem Aouar (83.) war der Kapitän zur Stelle. Kurz vor Schluss machte der bis dahin unglückliche Robert Lewandowski mit seinem 15. Königsklassen-Saisontor die Final-Vorfreude perfekt (88.).
Flick vertraute den Barcelona-Bezwingern – die nach weniger als fünf Minuten aber schon fast geschockt worden wären. Nach einem Ballverlust von Thiago im Mittelfeld lief Olympique-Kapitän Memphis Depay alleine auf Bayern-Torwart Manuel Neuer zu, traf aber nur das Außennetz (4.). Noch näher an der Führung war der stets gefährliche Ekambi, der aus kurzer Distanz am Pfosten scheiterte (17.).
„Wir fangen wieder bei Null an“, hatte Flick unmittelbar vor dem Anpfiff im TV-Sender Sky gewarnt und verraten, dass er mit dem Training am Vortag „nicht ganz so zufrieden“ gewesen sei.
Dies konnte er mit der ersten Viertelstunde der Partie auch nicht sein. Zwar hatte Leon Goretzka nach feinem Zusammenspiel mit Robert Lewandowski in der elften Minute die erste Bayern-Chance, doch den Bayern war am Anfang die Fallhöhe deutlich anzumerken. Als turmhoher Favorit in das Spiel gegangen, fehlten zunächst Lockerheit, Leichtigkeit und Präzision. Der frühere französische Serienmeister dagegen agierte couragiert und aufsässig und schien den Schwung aus dem Viertelfinal-Sieg gegen Manchester City mitgenommen zu haben.
Doch dann zauberte Gnabry zum ersten Mal – und der Rückstand demoralisierte Lyon merklich. Von der rechten Seite zog der extrem dynamische und explosive Nationalspieler nach innen, schüttelte mehrere Gegenspieler ab und traf nach einem tollen Solo sehenswerte in die obere Torecke. Die geniale Einzelleistung Gnabrys, der beim 7:2 gegen Tottenham Hotspur in der Gruppenphase bereits viermal getroffen hatte, brachte die Bayern auf den ersehnten Finalkurs.
Angetrieben vom herausragenden Gnabry erlangten die Münchner ihre Souveränität vom Barcelona-Spiel. Das 2:0 leitete Gnabry selber ein. Der 25-Jährige spielte Ivan Perisic frei, dessen Hereingabe schon Lewandowski hätte verwerten müssen. Der polnische Torjäger scheiterte aus kurzer Distanz an Olympique-Keeper Anthony Lopes, was Gnabry sein neuntes Champions-League-Tor dieser Spielzeit ermöglichte.
Lyon war der Schwung nun etwas genommen, der deutsche Double-Sieger kontrollierte weitgehend das Geschehen im quasi leeren Stadion – geriet jedoch hin und wieder durch das extrem hohe Verteidigen in Gefahr. Nach der Pause ersetzte Niklas Süle in der Abwehr Jérôme Boateng, was als Vorsichtsmaßnahme für das Endspiel gedeutet werden könnte. Perisic hatte das 3:0 auf dem Fuß, sein Abschluss aber geriet zu schwach (51.). Ein wenig sorglos gingen die Bayern nun ihrer Tätigkeit nach und hatten Glück, dass Neuer nach einer knappen Stunde zur Stelle war. Flick versuchte es mit neuen Offensiv-Impulsen und brachte Kingsley Coman (63.) und Philippe Coutinho (76.).
Beide bescherten tatsächlich frischen Schwung, doch in der Abwehr leisteten sich die Münchner nun noch die eine oder andere Nachlässigkeit – die aber nicht mehr bestraft wurden. Im Gegenteil: Lewandowski beseitigte mit seinem späten Treffer alle Zweifel. (dpa)
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