Stephens gewinnt Überraschungsfinale gegen Keys
Mit einem klaren Sieg im amerikanischen Überraschungsfinale hat die ungesetzte Sloane Stephens die US Open gewonnen und den bei weitem größten Erfolg ihrer Tennis-Karriere gefeiert.
Die 24-Jährige setzte sich am Samstag gegen Madison Keys deutlich 6:3, 6:0 durch und ist damit Nachfolgerin von Angelique Kerber, die vor einem Jahr ihren großen Tag in New York hatte.
Nach nur 61 Minuten war das unerwartet einseitige und von Nervosität geprägte Endspiel beendet. Stephens bekam ein Preisgeld von 3,7 Millionen Dollar und verbessert sich in der neuen Weltrangliste am Montag von Platz 83 auf 17.
So niedrig wie sie war zuvor noch nie eine US-Open-Gewinnerin in der Weltrangliste platziert. Die Belgierin Kim Clijsters war bei ihrem Triumph 2009 ohne Ranking angetreten.
Die zuvor letzte US-Amerikanerin, die einen Grand-Slam-Titel gewann und nicht Serena oder Venus Williams hieß, war Jennifer Capriati bei den Australian Open 2002. Die Williams-Schwestern, allen voran Serena, prägen seit zwei Jahrzehnten das US-Tennis.
Keys, für die es wie für Stephens das erste Grand-Slam-Finale war, bekommt 1,825 Millionen US-Dollar Preisgeld und durfte sich trotz des verpatzten Endspiels über grandiose zwei Wochen in Flushing Meadows freuen. „Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, wie stolz ich auf Madison Keys und Sloane Stephens bin und wie sehr ich mich für sie freue“, hatte die wegen der Geburt ihrer ersten Tochter pausierende Serena Williams getwittert.
Die Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadion sahen einen nervösen Beginn, vor allem von der mit einem bandagierten rechten Oberschenkel spielenden Keys. Die Nummer 15 der Setzliste spielte zwar druckvoller als ihre Tennis-Freundin, streute aber auch deutlich mehr Fehler ein. Stephens gelang ein erstes Break zum 3:2.
Trotz allem zog Keys ihr aggressives Spiel weiter durch und rückte oft ans Netz vor. Doch Stephens hielt ihren Vorsprung, auch weil Keys ihre Anspannung nie ganz abzulegen schien. Charakteristisch für den Spielverlauf: Eine zu weit geschlagener Ball von Keys sicherte Stephens nach 30 Minuten den ersten Satz.
Elf Monate hatte die 24-Jährige, die im Halbfinale Venus Williams besiegt hatte, seit August 2016 mit einer Fußverletzung pausiert und war bei ihrem zuvor einzigen Grand-Slam-Auftritt in diesem Jahr in Wimbledon in der ersten Runde gescheitert. Nun nutzte die Melbourne-Halbfinalistin von 2013 ihre außergewöhnliche Chance.
Auch im zweiten Satz agierte Stephens anders als ihre Gegnerin souverän und beinahe fehlerlos, die Partie wurde noch einseitiger. Als ihr ein Doppelfehler zum 0:4 unterlief, schlug Keys verärgert den Ball weg. Nur wenig später jubelte ihre Kontrahentin. (dpa)
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