Sorgen wegen Taifun in Suzuka – Vettel räumt Ungehorsam ein
Sorgen löst der drohende Taifun Hagibis bei Sebastian Vettel nicht aus. Und auch im Giftduell mit seinem Ferrari-Rivalen Charles Leclerc zeigte sich der viermalige Weltmeister vor dem Formel-1-Rennen von Japan umsichtig.
Vettel räumte im jüngsten Stallorderzoff von Sotschi sogar seinen Ungehorsam ein. „Das war mit Sicherheit nicht richtig“, sagte der blendend gelaunte Hesse am Donnerstag in Suzuka, das am Wochenende von einem tropischen Wirbelsturm getroffen werden könnte.
Probleme mit Leclerc sieht Vettel erstmal nicht. „Das Verhältnis ist nach wie vor so, wie es das ganze Jahr war, und wir kommen gut miteinander aus. Natürlich schenkt man sich auf der Strecke keinen Zentimeter und möchte den anderen schlagen, aber das ist kein besonderes Verhältnis zwischen mir und ihm“, sagte er.
Der 32-Jährige hatte sich beim letzten Formel-1-Rennen in Russland noch einer Teamorder widersetzt und seinen elf Jahre jüngeren Herausforderer Leclerc nach dem Start nicht wieder vorbeigelassen. Wegen eines technischen Defekts schied Vettel dann auch noch aus.
Nachwirkungen in dem schwelenden Status-Dauerstreit mit Leclerc befürchtet Vettel nicht. „Es ist generell alles klar, und natürlich redet man miteinander“, versicherte Vettel.
Viel Gesprächsbedarf erzeugte der nahende Taifun Hagibis. Nach derzeitigem Stand könnte der tropische Wirbelsturm in Suzuka aber in erster Linie nur die Qualifikation am Samstag beeinträchtigen. Längst gibt es das Szenario, wonach wie zuletzt 2010 die Jagd um die besten Startplätze auf den Rennsonntag verschoben werden könnte.
„Die Sicherheit hat oberste Priorität, nicht nur für uns, sondern auch für die ganzen Zuschauer“, sagte Vettel. „Es ist nicht so gemütlich, wenn man in strömendem Regen und vor allem wenn es so windig wird, wie es gemeldet ist, dann auf den Tribünen sitzt.“ Vettel warnte jedoch zugleich vor Hysterie. „Es gibt eine Vorhersage, aber wie oft haben sich die Vorhersagen schon geändert.“ Klarheit über das weitere Verfahren in Suzuka dürfte spätestens am Freitagabend herrschen.
Orakeln muss man nicht, dass die Formel-1-Paarbeziehung zwischen Vettel und Leclerc wieder eskalieren könnte. Es geht schließlich um die Vorherrschaft bei Ferrari. Ganz brav berichtete Leclerc davon, dass er den Streit von Sotschi mit Teamchef Mattia Binotto besprochen habe. Und der Scuderia-Boss wiederum hatte sich einzeln mit Vettel zusammengesetzt.
„Es ist seit Saisonbeginn klar, dass wir der Stallorder folgen müssen“, sagte Leclerc. „Wir werden sichergehen, dass sich so eine Situation in der Zukunft nicht wiederholt.“ Sicher ist das aber keineswegs.
Rasche Gewissheit könnte Vettel hingegen in der Titelfrage bekommen. „Mathematisch habe ich vielleicht noch eine Chance“, meinte der Heppenheimer mit Blick auf die Fahrer-WM. „Das würde aber eine Menge Wenns und Abers erfordern.“
Da hat Vettel völlig recht. Denn Lewis Hamilton steuert im Mercedes klar seinem sechsten Fahrertitel entgegen. 73 Zähler hat der Engländer mehr auf seinem Konto als der Zweite Valtteri Bottas, Vettel hingegen hat im Klassement schon 128 Punkte Rückstand. Im Bestfall kann ein Pilot in den verbleibenden fünf Grand Prix noch 130 Zähler einfahren. Er wolle mit Ferrari „noch viel“ erreichen, betonte Vettel. Der WM-Titel gehört in diesem Jahr aber nicht mehr dazu. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion