So war es in Paris: Dramatische Stunden fürs DFB-Teams
Vier Wochen nach den Terroranschlägen werden die Erinnerungen an die dramatischen Stunden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der französischen Hauptstadt am 13. und 14. November wieder wach.
Ein Rückblick im Zeitraffer:
DER ERSTE SCHRECK: Alle Spieler und Betreuer müssen das Teamhotel Molitor im Südwesten der Stadt verlassen. Eine Bombendrohung ist eingegangen. Bastian Schweinsteiger und Co. müssen sich die Zeit auf der Tennisanlage von Roland Garros vertreiben. Währenddessen kommen im Teamhotel Spürhunde zum Einsatz. Sie finden – zum Glück – nichts.
DIE SPIEL-VORBEREITUNG: Die Polizei gibt Entwarnung. Joachim Löw richtet eine Ansprache an das Team. Oliver Bierhoff spricht vor dem Hotel zur Presse. Die Vorbereitung auf das Länderspiel sei gestört. Ein Alibi dürfe die Bombendrohung aber nicht liefern.
DAS LÄNDERSPIEL: Das Stade de France ist mit fast 80 000 Zuschauern besetzt. Es herrscht ein Vorgeschmack auf die erhoffte Stimmung im kommenden EM-Sommer. Dann: Ein lauter Knall ertönt hinter der Gegengeraden. Die Spieler sprechen von Druckwellen, die man auf der Ersatzbank habe spüren können. Kurz darauf: Schon wieder dieser ohrenbetäubende Lärm. Spätestens jetzt beschleicht viele im Stadion ein mulmiges Gefühl. Das Spiel geht aber unbeeinflusst weiter. Deutschland verliert 0:2. In der ersten Halbzeit hatten Thomas Müller und Mario Gomez gute Chancen vergeben, doch Frankreich ist effektiver und stärker. Das interessiert aber kurz darauf niemanden mehr.
DIE BANGEN STUNDEN: In den Katakomben herrscht ein gespenstische Stimmung. Das Ausmaß der Anschläge mit über 100 Toten und Hunderten Verletzten im Stadtzentrum ist mittlerweile bekannt. Alle Medienaktivitäten sind abgesagt. Die Mannschaft bleibt aus Sicherheitsgründen in der Kabine. Wie lange, ist zunächst unklar. „Wir sind alle erschüttert und schockiert. Für mich tritt der Sport in den Hintergrund“, sagt Löw. Das Warten im Stadion wird zur Geduldsprobe. Bierhoff erklärt später die Entscheidung: Der Verbleib in der Nacht in der Arena ist ohne Alternative. Die Mannschaft soll dann so schnell wie möglich in die Heimat gebracht werden.
DIE HEIMREISE: Erst im Morgengrauen hat das Warten ein Ende. Die DFB-Eskorte bricht unter Polizeischutz Richtung Flughafen auf. Die Lufthansa-Maschine steht auf dem Rollfeld ganz weit abseits des Flughafengebäudes bereit – bewacht von mehreren Polizisten mit Maschinengewehren. Die Spieler plumpsen in ihre Sitze. Auf dem Flug wird bekannt, dass Löw alle mindestens für eine Nacht nach Hause schickt. Die Frankreich-Reise ist zu Ende, aber die Terrorangst kehrt drei Tage später mit der kurzfristigen Absage des Holland-Spiels noch einmal zurück.
(dpa)
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