Showdown im BBL-Finale: Bayern und ALBA glauben an Titel
Auf eine Party nach dem nächsten Coup gegen den FC Bayern verzichteten die Basketballprofis von ALBA Berlin. Schon am 16. Juni kommt es nach dem Ausgleich zum 2:2 in der Best-of-Five-Endspielserie um die deutsche Meisterschaft zum großen Finale. In Spiel fünf wird der Titel vergeben.
Zwar ließen sich der starke Topscorer Niels Giffey (20 Punkte) und seine Teamkollegen im Anschluss an das 72:68 (29:34) noch kurz von den Fans in der eigenen Halle und im VIP-Raum feiern, doch noch vor Mitternacht ging es nach Hause. Die Regeneration steht über allem.
„Es ist toll, dass wir dem Gegner nicht in unserer Halle gratulieren mussten, sondern wir ein fünftes Spiel erzwungen haben. Das freut mich wahnsinnig“, sagte Berlins Geschäftsführer Marco Baldi.
In einem dramatischen und intensiven Spiel rang Ex-Serienmeister ALBA den Pokalsieger nieder und verhinderte den ersten Double-Gewinn der Bayern zumindest vorerst. Vor vier Jahren war München noch in der Arena am Ostbahnhof Meister geworden. Nun kann Berlin das erstmals seit zehn Jahren wieder schaffen. „Das ist unser großes Ziel“, sagte der amerikanische Profi Luke Sikma.
Und die Bayern? Der Heimvorteil soll nach dem vergebenen Matchball doch noch die vierte Meisterschaft bringen. „Es ist natürlich eine kleine Enttäuschung da, aber wir halten alle unsere Köpfe hoch“, sagte Flügelspieler Alex King: „ALBA spielt gut und sie wollten in ihrer eigenen Halle ein Ausrufezeichen setzen – das haben sie gemacht.“ Doch auch auswärts sehen sich die Hauptstädter nicht chancenlos. „Hoffentlich spüren sie zu Hause den Druck, wir lassen es einfach laufen“, sagte Sikma in Richtung des Gegners.
Der Hauptrundensieger FC Bayern war gegen den Zweiten als Favorit in die Endspielserie gestartet. Gerade vor der Saison hatte kaum jemand dem jungen ALBA-Team zugetraut, eine echte Chance auf den wichtigsten nationalen Titel zu haben. Doch sie wuchsen an ihren Aufgaben. „Deswegen bin ich sehr stolz auf unser Team, unsere Spieler hatten ein großes Herz“, lobte der spanische Trainer Alejandro García Reneses, genannt Aíto: „Wir sind im letzten Spiel, so wie im Pokal. Das ist sehr, sehr gut.“
Bayern-Coach Dejan Radonjic haderte mit der verpassten Möglichkeit auf das vorzeitige Ende der Serie. „Letztlich hatten wir die Chance auf den Sieg, aber jetzt gibt es daheim ein weiteres Spiel. Und ich denke, dass wir dann die Meisterschaft holen“, sagte der 48-Jährige. (dpa)
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