Selkes Doppelpack stoppt Kölner Hoffnungen – Hertha siegt
Die Kölner Hoffnung lebte genau 48 Minuten – dann beendete Herthas Davie Selke mit einem Tore-Doppelpack wohl die letzten Erstliga-Träume der Domstädter.
Ein Treffer von Bittencourt in der 29. Minute hatte im Berliner Olympiastadion kurzzeitig für neue Spannung im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga gesorgt. Doch nach dem 2:1 (0:1)-Sieg der Hertha besteht für den 1. FC Köln nur noch eine theoretische Chance auf die Rettung.
Mit 21 Zählern fehlen dem Tabellenletzten vier Spieltage vor der großen Abrechnung weiter sechs Punkte auf Abstiegs-Relegationsrang 16. Mainz (27) kann am Montag zum Abschluss der 30. Liga-Runde gegen den FC Freiburg (30) sogar noch weiter davonziehen. Die Berliner sind mit 39 Punkten Zehnte.
Hertha versöhnte in der zweiten Halbzeit und mit dem ersten Heimsieg im Jahr 2018 vor allem die eigenen Fans, die das Team noch mit gellenden Pfiffen in die Halbzeitpause geschickt hatten. Nicht nur die Mannschaft, sondern auch der Hertha-Vorstand mussten heftige Unmutsbekundungen einstecken.
Aber dann beendete Selke nach 350 Minuten die Berliner Torabstinenz im eigenen Stadion (49.). Kölns Verteidiger Dominique Heintz hatte eine Eingabe von Nationalspieler Marvin Plattenhardt unglücklich per Kopf genau vor die Füße von Selke abgewehrt. Der ehemalige Leipziger traf vor 49 253 Zuschauern mit einem präzisen Schrägschuss.
Auch das 1000. Bundesliga-Heimspieltor der Hertha bereitete Plattenhardt vor, diesmal nutze Selke (52.) die flache Hereingabe aus Nahdistanz zu seinem siebten Saisontreffer. Schon in der ersten Minute hätten die Gastgeber ihre Ladehemmung beenden können. Doch nach einer Eingabe von Selke, der diesmal mit Kapitän Vedad Ibisevic eine Doppelspitze bildete, lenkte Kölns gerade von einer leichten Verletzung genesese Torhüter Timo Horn nach 19 Sekunden einen Schuss von Salomon Kalou noch um den Pfosten.
Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck, der zum Saisonende wieder das Team abgibt, wählte in Erinnerung an das 3:1 im DFB-Pokal im Oktober des Vorjahres eine durchaus offensiv orientierte Aufstellung. Allerdings musste Simon Zoller, Torschütze beim Sieg in der 2. Pokalrunde, schon zeitig angeschlagen vom Platz. Nachdem Yuya Osaka einen Kopfball noch genau in die Arme von Hertha-Keeper Rune Jarstein gesetzt hatte, hatte Bittencourt mehr Glück.
Einen weiten Ball von Torwart Horn verlängerte der eingewechselte Jhon Coroba per Kopf, der lustlos wirkende Mitchell Weiser konnte Bittencourt nicht stoppen – an Jarstein vorbei trudelte der Ball ins Berliner Tor. Hertha reagierte, mit Mathew Leckie kam ein weiterer Offensivmann. Köln wirkte zum Start in die zweite Hälfte unsortiert, was Herthas Rekordeinkauf Selke (8,5 Millionen Euro) bestrafte.
Die Gäste versuchten verzweifelt zurückzuschlagen. Aber Bittencourt rutschte knapp an einer Eingabe vorbei (61.), einem Versuch des eingewechselten Marcel Risse verwehrte Per Skjelbred den Weg Richtung Berliner Tor. Cordoba köpfte knapp drüber. Bittencourt zögerte zu lange (78.). Und nochmals Cordoba hob den Ball aus bester Position neben das Tor (88.). Das war es wohl für den Erstligisten 1. FC Köln. (dpa)
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