Schweizer Nati mit Bundesliga-Power im Tor

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Yann Sommer steht in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach im Tor.Foto: Laurent Gillieron/dpa
Epoch Times9. Juni 2016
Im Training gibt es keine Kompromisse. Yann Sommer, Roman Bürki und Marwin Hitz arbeiten konzentriert zusammen, pushen und motivieren sich immer wieder gegenseitig. Dabei sind die drei Bundesliga-Torhüter Konkurrenten, wollen alle drei den Platz im Schweizer Tor.

„Wir haben eine gesunde Konkurrenz“, sagt Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach, der als unumstrittene Nummer eins in die Fußball-EM geht und im Auftaktspiel gegen Albanien am Samstag zwischen den Pfosten stehen wird. „Wir trainieren sehr gut, sehr hart, das bringt uns alle weiter.“

Für seine Kollegen Roman Bürki von Borussia Dortmund und Marwin Hitz vom FC Augsburg bleibt damit nur der Platz auf der Bank, obwohl beide in ihren Vereinen Stammspieler sind und eine starke Saison in der Bundesliga spielten. „Das ist so und ich habe es zu akzeptieren“, sagt der 25-jährige Bürki, Nummer zwei in der Hierarchie. „Ich muss meine Leistung bringen, mehr kann ich dafür nicht machen.“ Konkurrent Marwin Hitz ergänzt: „Es ist sicher nicht die schönste Rolle, das ist klar, aber ich versuche, das beste daraus zu machen.“

Im Tor haben die Schweizer ein echtes Luxusproblem mit gleich drei Spielern auf Top-Niveau. „Die drei sind Riesen-Talente“, lobt der Schweizer Torwart-Trainer Patrick Foletti. „Von Torhütern wird heute unheimlich viel erwartet: Taktisches Verständnis, technische Fertigkeiten, Kondition, da sind alle drei top.“ Unterschiede gäbe es daher „schlussendlich vor allem im mentalen Bereich“. „Mit Druck umgehen, alle drei Tage Top-Leistungen abrufen“, sagt der 42-Jährige, der während der EM täglich intensiv mit den Keepern arbeitet.

Für den Gladbacher Sommer ist die EM in Frankreich sein erstes Turnier als Stammtorhüter, 2014 bei der WM war er noch die Nummer zwei hinter Wolfsburgs Diego Benaglio. „Die Vorfreude ist sehr groß, es ist ein großes Turnier, ein großes Ereignis“, sagt der Keeper, der sich seit seinem Wechsel vom FC Basel in die Bundesliga vor zwei Jahren noch einmal weiterentwickelt hat. „Natürlich ist das erste Spiel etwas Besonderes. Ich bin stolz für die Schweiz zu spielen“, sagt er über seinen ersten Turnierauftritt als Stammtorhüter.

Sommer ist wie seine Kollegen überzeugt, dass ein Keeper helfen kann, eine Partie zu entscheiden. „Man kann im richtigem Moment das Spiel beruhigen und Druck rausnehmen“, urteilt der Gladbacher. Bürki erklärt: „Der Torhüter ist eine sehr wichtige Position. Er muss von hinten das Spiel dirigieren, die Spieler pushen, wenn es nicht so läuft.“ Und auch Hitz, der zwischen seinen Mitspielern im Pressesaal des Teams in Montpellier sitzt, meint: „Bis jetzt ist noch nie eine Mannschaft Europameister geworden mit einem schlechten Torwart.“

Vorerst müssen sich Hitz und Bürki allerdings damit begnügen, ihr Team in den entscheidenden Momenten nur von außen unterstützen zu können und nicht zwischen den Pfosten zu stehen. „Ich versuche der Mannschaft zu helfen, im Training, am Spieltag“, sagt Hitz. „Wir haben ein gutes Niveau im Training, das ist für die Spiele wichtig.“

(dpa)


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