Schmelzer-Aus vergrößert BVB-Not – Tuchel muss basteln

Die Dortmunder Personalnot wird vor dem Champions-League-Spiel in Lissabon durch Schmelzers Ausfall immer größer. Der Kapitän fällt mit einem Muskelfaserriss 14 Tage aus. In Portugal muss Trainer Tuchel nach dem 1:1 gegen Hertha womöglich eine komplette Elf ersetzen.
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Kapitän Marcel Schmelzer zog sich einen Muskelfaseriss in den Adduktoren zu und fällt rund 14 Tage aus.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times16. Oktober 2016

Die Personalnot bei Borussia Dortmund nimmt noch dramatischere Formen an. Im Champions-League-Auswärtsspiel bei Sporting Lissabon am Dienstag droht BVB-Trainer Tuchel eine komplette Elf auszufallen.

Beim hitzigen 1:1 gegen Hertha BSC verletzte sich auch Kapitän Marcel Schmelzer. Der Linksverteidiger zog sich einen Muskelfaseriss in den Adduktoren zu und fällt nach Angaben der Dortmunder rund 14 Tage aus. Tuchels Sorgenfalten werden vor den nächsten englischen Wochen immer tiefer.

Auch in Lissabon wird Tuchel, der gegen Hertha aus der Not die mit 22,9 Jahren drittjüngste BVB-Startelf in Rennen schickte, wieder improvisieren müssen. Vor der Abreise am Sonntag nach Lissabon war nicht abzusehen war, wer aus dem prall gefüllten Krankenlager für die Partie in Portugal vielleicht wieder spielfähig ist.

Definitiv noch kein Thema sind neben Schmelzer die Langzeitausfälle Sven Bender, Erik Durm und Marco Reus. Auch für Weltmeister André Schürrle (Innenbanddehnung im Knie), Raphael Guerreiro (Faserriss) und Gonzalo Castro (Faserriss) kommt ein Einsatz noch zu früh.

Der gegen Berlin eingewechselte Joo-Ho Park (für Schmelzer) und Mikel Mireno, der gegen Hertha als Innenverteidiger debütierte, und der aussortierte Neven Subotic sind nicht einmal für die Champions League gemeldet. Immerhin konnten Lukasz Piszczek (Knieprobe) und Adrian Ramos (nach Faserriss) am Samstag wieder voll trainieren. Sokratis (Zerrung) absolvierte zumindest eine Laufeinheit, dürfte aber noch keine Option sein.

Zurückkehren in die Innenverteidigung wird dagegen wohl der gegen Berlin geschonte Marc Bartra. Der Spanier saß gegen Hertha auf der Bank, wurde nach seinem Faserriss wegen es Restrisikos von Tuchel aber nicht eingesetzt. „Er ist erst seit einigen Tagen wieder im Training“, erläuterte Tuchel, dem aber wohl keine andere Wahl bleibt, als wieder auf Bartra zu setzen. Auch der zuletzt angeschlagene und gegen Berlin eingewechselte Ousmane Dembéle, der für viel Schwung sorgte und den späten Ausgleich von Pierre-Emerick Aubameyang (80.) vorbereitete, ist unverzichtbar.

Das sich das Not-Team mit Debütant Mikel Merino in der Abwehr gegen die kompakten und disziplinierten Herthaner lange schwer tat, war für Tuchel nicht verwunderlich. „Wir haben in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt, wir haben extrem jung und extrem unerfahren aufgestellt – und das auf einer Vielzahl von Positionen.“

Den Ausfall von gleich zehn Spielern mochte Julian Weigl jedoch nicht als Entschuldigung für den lange uninspirierten Auftritt gegen Hertha gelten lassen. „Es wäre zu einfach, die vielen Verletzten als Ausrede zu nehmen. Wir sind anfangs teilweise zu wirr rumgelaufen.“ Immerhin: Emre Mor, der nach seinem Schubser gegen Sebastian Langkamp in der hektischen Schlussphase vom Platz gestellt wurde, ist gegen Sporting spielberechtigt. Der kleine Türke fällt wegen seiner Sperre erst im kommenden Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt aus. (dpa)



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