Rummenigge-Lob für Trainer nach Dämpfer gegen Leverkusen

Der Rückschlag im Kampf um die Herbstmeisterschaft beunruhigt den FC Bayern nicht. Im Gegenteil: Trainer Flick bekommt nach der ersten Niederlage sogar eine längere Amtszeit in Aussicht gestellt. Jubel gibt's bei den Fanclubs. Ein Star schiebt trotz Tor-Comeback Frust.
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Kann trotz der Niederlage durch Leverksuen auf eine längere Amtszeit als Bayern-Trainer hoffen: Hansi Flick.Foto: Matthias Balk/dpa/dpa
Epoch Times1. Dezember 2019

Der erste Dämpfer unter Hansi Flick beunruhigte Karl-Heinz Rummenigge keineswegs. Am Tag der Fanclubbesuche durch die Bayern-Stars stimmte der Vorstandschef trotz der Premieren-Niederlage des neuen Münchner Trainer-Lieblings weitere Lobeshymnen an.

Rummenigge stellte dem Nachfolger von Niko Kovac sogar eine längere Amtszeit in Aussicht. „Wir haben mit ihm und in ihm einen Trainer, der gut zur Mannschaft passt“, würdigte er den Coach am ersten Advent. „Wir haben verabredet, dass wir erstmal bis Winter weitermachen. Dann setzen wir uns nach dem letzten Spiel mit ihm gemeinsam hin, werden das besprechen und machen möglicherweise auch darüber hinaus weiter.“

Nach vier Siegen und 16:0 Toren verhagelte das 1:2 gegen Bayer Leverkusen einigen Bayern-Profis die Laune. Rummenigge war am Tag nach der Niederlage mit Münchner Chancenwucher dagegen weiter zuversichtlich, dass der Rückschlag auf dem Weg zur Herbstmeisterschaft nichts am grundsätzlichen Aufschwung unter Flick ändert. „Das Wichtigste ist die Spielqualität, ist der Matchplan und das stimmt bei Hansi Flick. Deshalb ist bei mir auch nach dem Spiel keine Veränderung in der Bewertung festzustellen“, sagte Rummenigge. Flick habe das „Mosaik“ aus „individueller Qualität“ zusammengefügt.

Sogar einen Verbleib über den EM-Sommer 2020 hinaus schloss der Vorstandschef zumindest nicht aus. Wenngleich er auf eine entsprechende Frage nicht konkret einging. „Das werden wir besprechen, in aller Ruhe“, sagte Rummenigge, der am Sonntag in Antiesenhofen in Österreich Club-Anhänger besuchte.

Thomas Müller verwies nach dem Frust-Erlebnis gegen die zuvor in 29 Spielen nur einmal siegreiche Werkself ironisch auf seine „super Laune“ vor der Reise zum ausgewählten bayerischen Anhang. Das eigene Bundesliga-Torcomeback nach acht Monaten und 21 Spielen sorgte für keinerlei Freude. „Auf gar keinen Fall“, meinte Müller mürrisch. „Das Tor hätte ich mir heute gerne gespart.“ Der zwischenzeitliche Ausgleich war beim Doppelpack durch Leon Bailey zu wenig. „Manchmal ist Fußball verrückt“, meinte Müller und haderte mit der „nie da gewesenen Ineffizienz“ vor dem gegnerischen Tor. Erstmals verloren die Bayern ein Liga-Spiel, in dem Müller traf.

Dass der Ball nur vier Tage nach dem Rekord-Viererpack von Robert Lewandowski in der Champions League beim 6:0 in Belgrad einfach nicht öfter ins Tor wollte, konnte sich auch der Münchner Trainer nicht wirklich erklären. „Man kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen, was Einsatz, Kreativität, Spielfreude angeht. Aber es ist natürlich ärgerlich, wenn du nach einem solchen Spiel ohne Punkte dastehst“, haderte aber auch Flick.

Durch die dritte Saisonniederlage ist die Münchner Aufholjagd erstmal gestoppt. „Wir wollten idealerweise zu Weihnachten von ganz oben grüßen. Das ist durch die drei Punkte, die wir leider nicht eingefahren haben, etwas schwieriger geworden“, räumte Rummenigge eine Woche vor dem Topspiel gegen die starken Gladbacher ein. „Aber wenn wir so spielen, wie gegen Leverkusen, werden wir in Mönchengladbach was mitnehmen.“

Natürlich wären die Bayern lieber mit dem nächsten klaren Sieg unter Flick zu den traditionellen Adventstreffen mit der rot-weißen Anhängerschar in Österreich, Südtirol, aber vor allem in Bayern gereist. „Die Fans haben das Spiel auch verfolgt und wissen, dass wir viel investiert haben, alles versucht haben. Daher wird keiner sauer sein auf uns“, prognostizierte Kapitän Manuel Neuer vor der Fahrt nach Herrenberg-Kuppingen in Baden-Württemberg.

Die Leverkusener, die die Schlussphase nach der Roten Karte für Jonathan Tah sogar in Unterzahl bestreiten mussten, hatten beim Sieg aber nicht nur Glück. Mit schnell herausgespielten Toren und einem mutigen Auftritt verdienten sie sich den Erfolg. „Drei Punkte gegen die Bayern, in München, das ist etwas Außergewöhnliches“, sagte Sportchef Rudi Völler. Trotzdem konnte er aus dem Münchner Auftritt trotz deren Niederlage nur einen Schluss ziehen: „Bayern hat heute wieder gezeigt, dass sie deutscher Meister werden. Da bin ich fest von überzeugt.“ (dpa)



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