Renaissance eines Klassikers: Gladbach gegen Bayern
Die großen Duelle der 1970er-Jahre sind lange Geschichte. Doch der für viele einzig wahre Bundesliga-Klassiker zwischen dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach erlebt längst eine Renaissance.
Nach einigen Siegen gegen den Rekordmeister in den vergangenen Jahren ist die Borussia zurück in der Riege der Spitzenteams der Liga. Vor dem Duell mit den Bayern am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) macht sich der fünfmalige Meister nicht mehr klein.
„Wir brauchen die Überzeugung, dass wir natürlich auch den Bayern an einem guten Tag weh tun können. Dass wir sie dann auch schlagen können. Das haben wir durchaus im Tank“, sagte Gladbach-Coach Marco Rose, der mit seinem Team mehr als die Bayern unter Druck steht. „Wir wollen etwas zählbares mitnehmen. Das wäre gut und wichtig in unserer Situation.“ Anders als in der Vorsaison beim 2:1 der Gladbacher empfängt die Borussia die Bayern nicht als Tabellenführer, sondern nur als Tabellen-Siebter mit vier Punkten Rückstand auf die Champions-League-Plätze.
KLASSIKER: Zwischen 1969 und 1979 kam der deutsche Meister nur zweimal nicht aus München oder Mönchengladbach (1. FC Köln/1978 und Hamburger SV/1979). Viermal triumphierte in dieser Zeit der FC Bayern, fünfmal die Borussia. „Erst einmal ist es nicht ein Klassiker, sondern für mich historisch der Klassiker. Nicht etwa Dortmund gegen Bayern“, sagte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus der „Bild“. Der ehemalige Weltfußballer spielte einst für beide Teams.
STATISTIK: Nur drei Paarungen in der Liga gab es bislang öfter als dieses Duell. Die Bayern haben eine Siegquote von knapp über 50 Prozent – nur gegen Borussia Dortmund ist sie etwas schlechter (49,6 Prozent). In den vergangenen drei Spielzeiten siegte Gladbach stets in der Hinserie und die Bayern gewannen in der Rückrunde. Gegen keinen anderen Bundesligisten kassierte der Rekordmeister so viele Gegentore (131) wie gegen Gladbach und nur gegen Werder Bremen (26) gab es bislang mehr Niederlagen als gegen die Borussia (25).
VORSAISON: Nur drei Niederlagen kassierte Flick in seiner Amtszeit als Bayern-Cheftrainer bislang – eine war die beim 1:2 vor 13 Monaten beim damaligen Tabellenführer. Damals traf Ramy Bensebaini nach Münchner Dominanz in der ersten Halbzeit nach der Pause doppelt. Der algerische Linksverteidiger fiel zuletzt wochenlang mit einer Covid-19-Erkrankung aus, spielte beim 1:0 in Bielefeld erstmals wieder und könnte am Freitag sein Startelf-Comeback geben.
PERSONAL: Bei Gladbach ist Jonas Hofmann nach überstandenem Muskelbündelriss bereits wieder zurück. Neben Bensebaini könnte auch Alassane Pléa nach auskurierter Zerrung in die Startelf rücken. Marcus Thuram ist noch rot-gesperrt. Bei den Bayern ist Kingsley Coman nach einer Muskelverletzung zurück. Dagegen verspürte Serge Gnabry laut Flick auch am Tag vor dem Spiel noch „Schmerzen“. Der Coach wollte abwarten.
TRAINER I: Gladbachs Trainer Marco Rose ist begehrt. Nach nur zwei Spielzeiten am Niederrhein könnte er im Sommer weiterziehen zu Borussia Dortmund. Der BVB baggert angeblich kräftig am 44-Jährigen, der noch einen Vertrag bis 2022, aber auch eine Ausstiegsklausel hat. „Natürlich nimmt man das wahr“, sagte Hofmann in der „Rheinischen Post“, Mittelfeldspieler Christoph Kramer befand jedoch im ran.de-Interview: „Es ist absolut kein Kabinen-Thema, und niemand sitzt in der Kabine und jammert, es würden nun schwierige Zeiten auf uns zukommen.“ Rose selbst äußert sich nicht – oder nur ausweichend.
TRAINER II: Bayern-Coach Flick hat größten Respekt vor Rose. „Marco Rose macht mit seinem Trainerteam einen herausragenden Job. Er hat die Mannschaft weitergebracht. Die Erfolge in der Champions League gegen Hochkaräter, das war schon beeindruckend“, sagte Flick vor dem Wiedersehen. Bei einem Sieg würde er den 100. Punkt als Cheftrainer in der Bundesliga bejubeln. (dpa)
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