Regen in München: Kohlschreiber und Murray betroffen
Der Regen hat einigen Profis sogar eine lästige Doppelschicht eingebrockt. Weil ihre Partien am Freitag ins Wasser fielen, haben die Spieler einen arbeitsreichen Samstag vor sich: Vormittags um 10.00 Uhr stehen die ersten Viertelfinals an und nur vier Stunden später die Halbfinals.
„Rumhängen und darauf zu warten, dass der Regen aufhört, ist immer bitter“, erzählte Deutschlands bester Profi Kohlschreiber. „Aber das ist nunmal eine Outdoor-Veranstaltung, und wir brauchen einigermaßen trockenes Wetter“, betonte der Augsburger im beheizten Pressezelt der BMW Open, während draußen unaufhörlich der Nieselregen niederging. Der Weltranglisten-Dritte und Turnierfavorit Murray hatte zu dem Zeitpunkt bereits die Koffer gepackt und war ins Hotel zurückgekehrt.
Nach ihren souveränen ersten Partien stehen die beiden Profis vor ungleich größeren Aufgaben im Kampf um den Einzug ins Finale am Sonntag – und das nicht nur wegen des engen Zeitplans. Murray bekommt es nach seinem nie gefährdeten 6:2, 6:2 vom Donnerstag über den Hamburger Außenseiter Mischa Zverev mit Lukas Rosol aus Tschechien zu tun, Kohlschreiber trifft auf den Belgier David Goffin.
„Rosol spielt mit viel Power“, sagte der topgesetzte Murray, der in sein erstes ATP-Sandplatzendspiel überhaupt einziehen kann. „Er lässt dich nicht in den Rhythmus kommen und mag es, der Außenseiter zu sein und seine Schläge zu zeigen“, sagte der Olympiasieger. Als ob zwei Partien nicht schon beschwerlich genug wären, steht für Murray am Abend auch noch das Halbfinale im Doppel auf dem Programm.
Auch Kohlschreiber stellt sich auf einen Kraftakt gegen den an Nummer vier gesetzten Goffin, die Nummer 21 der Weltrangliste, ein. „Er ist ein defensiv ausgeprägter Spieler“, berichtete der Augsburger über den Belgier, der „sehr gut von der Linie agiert und Bälle früh nimmt. Er ist laufstark, kontert und retourniert gut, ist sehr solide.“
Die anderen Viertelfinals bestreiten der Spanier Roberto Bautista Agut gegen Victor Estrella Burgos aus der Dominikanischen Republik sowie die Österreicher Dominic Thiem und Gerald Melzer. Der 21 Jahre alte Thiem demütigte im Achtelfinale übrigens den Vorjahresfinalisten Fabio Fognini in 56 Minuten mit 6:3, 6:0 – dabei hatte der Italiener 2015 bereits zweimal einen gewissen Rafael Nadal auf Sand bezwungen.
In München wurden am Freitag alle vom Wettergott vorgeführt: Die Spieler hielten sich vergeblich bereit, Kohlschreiber musste zu allem Überfluss auch noch auf die schon ausgeschiedenen Kartenspiel-Kumpels wie Jan-Lennard Struff oder Florian Mayer verzichten. „Da war es ein bisschen langweiliger“, klagte er. Die lange ausharrenden Zuschauer mussten am Nachmittag enttäuscht abziehen. Bitter: Ausgerechnet am Feiertag waren die Tickets für die Viertelfinalspiele ausverkauft.
(dpa)
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