PSG-Star Gueye verweigert Regenbogen-Trikot – Kollegen solidarisch

Der 32-jährige Mittelfeldstar Idrissa Gueye hat nicht am Spiel von PSG in der Vorwoche bei Montpellier teilgenommen. Das Team war an jenem Tag in Regenbogenfarben zugunsten der LGBT-Community aufgelaufen. Afrikanische Kollegen solidarisieren sich mit dem Senegalesen.
Titelbild
Leipzigs Marcel Sabitzer (l) und Idrissa Gueye von PSG kämpfen um den Ball.Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Von 25. Mai 2022

Mittelfeldstar Idrissa Gueye, im Januar mit dem Senegal 2022 Afrika-Meister geworden, hat sich einem „BBC“-Bericht zufolge geweigert, an einem Spiel seines Vereins Paris St. Germain teilzunehmen. Grund dafür sei gewesen, dass PSG beim 4:0 gegen Montpellier am Samstag der Vorwoche (14.5.) mit Regenbogensymbolen zur Unterstützung von LGBTQ+-Anliegen aufgelaufen sei.

Von PSG-Boss Mauricio Pochettino hieß es lediglich, dass der Senegalese das Spiel „aus persönlichen Gründen“ verpasst habe. Der französische Fußballverband (FFF) soll Gueye nun angeschrieben haben, um zu klären, warum er gefehlt habe.

Schon zum zweiten Mal Spiel mit Regenbogen-Dresscode versäumt

Bereits zum zweiten Mal in Folge waren Vereine in Frankreich offiziell vom Verband aufgefordert, den 17. Mai als „Internationalen Tag gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie“ zu begehen, indem sie auf der Rückseite ihrer Trikots Nummern im Regenbogen-Design tragen.

Gueye, der im Juli 2019 für 30 Millionen Pfund zu PSG gewechselt war, hatte zu diesem Anlass bereits im Vorjahr gefehlt. Damals gab er an, sich eine Magen-Darm-Grippe eingefangen zu haben, so die Zeitung „Le Parisien“.

Der Nachrichtenagentur AFP zufolge soll Gueye in dem Schreiben der Ethikkommission des französischen Fußballverbands FFF zu einer Erklärung ob seines Fehlens aufgefordert worden sein. Zudem sei er ermahnt worden, sich „öffentlich zu entschuldigen“ oder zu erklären, dass die Gerüchte, er habe sich des Pro-LGBT-Dresscodes wegen geweigert, zu spielen, „unbegründet“ seien.

Andernfalls würde er „den Vorwurf diskriminierendes Verhaltens bestätigen“ und Konsequenzen zu befürchten haben. Der Verein PSG selbst erklärte am Mittwoch, man sei „sehr stolz darauf, dieses Trikot zu tragen“. Auch aus der Politik kam die Forderung nach einer Disziplinierung des Senegalesen, unter anderem von Ex-Präsidentschaftskandidatin Valérie Pécresse.

Watford-Kollegen bekunden Unterstützung für PSG-Star

Neben dem Druck vonseiten werteorientierter Persönlichkeiten des französischen öffentlichen Lebens gab es jedoch auch Solidaritätsbekundungen für den Fußballstar – vor allem von Kollegen Gueyes aus dem Senegal und anderen afrikanischen Ländern.

Cheikhou Kouyate von Crystal Palace postete auf Instagram ein Bild von sich neben Gueye und bezeichnete ihn als „einen echten Mann“. Watford-Stürmer Ismaila Sarr postete ein Bild von sich und Gueye mit drei Herz-Emojis und der Bildunterschrift „100%“.

Der Verein Watford sah sich daraufhin genötigt, sein „Engagement für Gleichberechtigung und Vielfalt“ zu bekunden und zu betonen, diesbezüglich notfalls „jedem seiner Mitarbeiter Weiterbildung und Unterstützung anzubieten“. Es werde ein „internes Gespräch“ mit den Spielern geben.

Präsident des Senegal solidarisiert sich persönlich mit Gueye

Homosexualität ist im Senegal illegal und wird mit einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet. Auch in Katar, dem Heimatland der PSG-Besitzer und Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2022, ist sie illegal.

Auf Twitter bildete sich unter dem Hashtag #WeareallIdrissa eine breite Kampagne mit Tweets zur Unterstützung von Gueyes Haltung. Sogar der Präsident des Senegal, Macky Sall, schrieb auf Twitter, dass Gueyes muslimischer Glaube respektiert werden müsse. Sportminister Matar Ba schrieb, dass Gueye von der Bevölkerung seines Landes unterstützt werde – und postete dazu ein Bild des Mittelfeldspielers auf einer Pilgerfahrt nach Mekka.



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