Olympisches Feuer erreicht Frankreich: Mehr als 150.000 Menschen feiern in Marseille
Zweieinhalb Monate vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Paris haben mehr als 150.000 Menschen im Hafen von Marseille die Ankunft der Olympische Flamme in Frankreich gefeiert. Nach einer zwölftägigen Schiffsreise erreichte die aus Griechenland kommende Fackel am Mittwochabend an Bord des Dreimasters „Belem“ den Alten Hafen der Mittelmeerstadt. Der Schwimmer und Ex-Olympiasieger Florent Manaudou übergab sie in einer feierlichen Zeremonie an die paralympische Läuferin Nantenin Keita. Entzündet wurde das Olympische Feuer schließlich vom Rapper Jul – was für eine Überraschung sorgte.
„Das ist völlig verrückt, magisch und eine Ehre für mich“, sagte der Marseiller Musiker. „Ich freue mich sehr für Frankreich und vor allem für Marseille.“
Der „Belem“ wurde von tausend Schiffen in das Hafenbecken begleitet. Zur Ankunft der Flamme wurde die Nationalhymne gespielt, eine Flugzeugparade zeichnete die Trikolore in den Himmel. Nach Angaben des Marseiller Bürgermeisters Benoît Payan nahmen am Alten Hafen 150.000 Menschen an dem Spektakel teil, während im Rest der Stadt 230.000 Menschen feierten.
„Die Flamme ist eingetroffen, die Spiele sind im Leben der Franzosen angekommen“, sagte Präsident Emmanuel Macron, dessen Ankunft auch von Buh-Rufen begleitet worden war, gegenüber französischen Fernsehsendern. „Das ist das Fest der Französinnen und Franzosen und ich möchte, dass sie stolz sind“, fügte er hinzu.
Macron lobte zudem den „beispiellosen Einsatz“ der rund 8.500 Sicherheitskräfte in Marseille. Nach der Ankunft der Flamme sagte er, er hoffe, dass die Olympischen Spiele Frankreich zusammenführen würden. Er wünsche sich, „dass sich unsere Landsleute vorstellen, dass dies ein Moment der Einheit ist, dass wir dazu fähig sind und dass wir stolz darauf sein können“. Die Zeremonie für die Fackelankunft galt als erster großer Test für die Organisatoren mit Blick auf die Sommerspiele in der französischen Hauptstadt.
Nicht alle zeigen Begeisterung
Doch nicht alle Franzosen sind so begeistert wie die Hunderttausenden, die das Spektakel am Mittwoch in Marseille verfolgten. Einer aktuellen Umfrage des Instituts Elabe zufolge sind nur 24 Prozent aller Befragten von den Olympischen Sommerspielen „begeistert“. 46 Prozent haben demnach keine Meinung, 30 Prozent sind skeptisch. Unter anderem hatten hohe Ticketpreise, die Vertreibung von Obdachlosen sowie die befürchtete Überlastung des öffentlichen Nahverkehrs in Paris für Kritik gesorgt.
Das Feuer war am 16. April im antiken Olympia entzündet worden. Es wurde danach in einem Fackellauf durch Griechenland getragen und dann an Bord des Dreimasters „Belem“ aus dem 19. Jahrhundert gebracht.
Von Marseille aus soll der Fackellauf dann 12.000 Kilometer weit durch das Festland und die Überseegebiete Frankreichs gehen – beteiligt sein werden rund 10.000 Läufer. Das Olympische Feuer wird dabei permanent von etwa hundert Polizisten geschützt.
Am 26. Juli soll die Flamme dann im Mittelpunkt der Eröffnungsfeier in Paris stehen. Diese soll auf der Seine stattfinden, die Mannschaften sollen in einer Schiffsflotte vor 500.000 Zuschauern auf dem Fluss entlang fahren. Allerdings gibt es Sicherheitsbedenken, weshalb als Alternative auch eine Eröffnung im Stadion erwogen wird.
Die Olympischen Sommerspiele dauern bis zum 11. August, wenig später folgen ebenfalls in Paris die Paralympics für Sportler mit körperlichen Beeinträchtigungen. (afp/dl)
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