Nürnbergs Trainer: «Warum soll ich mich geißeln lassen?»
Nürnberg (dpa) – Erfolgstrainer Michael Köllner will sich auch nach dem Aufstieg mit dem 1. FC Nürnberg in die Fußball-Bundesliga seine Unabhängigkeit und Eigenheiten bewahren.
„Ich weiß, wie Vereine ticken. Ich weiß, wie unruhig so ein Umfeld am Ende sein kann. Ich habe 46 Jahre lang auch ohne Profifußball eine hohe Lebensqualität gehabt. Wenn ich das Gefühl habe, dass diese beeinträchtigt wird, dann verändere ich etwas. Warum soll ich mich geißeln lassen?“, sagte Köllner der Deutschen Presse-Agentur in einem Interview.
Der 48-Jährige hatte kurz nach der Bundesligarückkehr mit dem fränkischen Traditionsverein Zweifel an seiner Zukunft geäußert, weil man in einem emotionalen Umfeld irgendwann mal „vom Hof gejagt“ werden könnte. „Wenn ich das Gefühl habe, mir geht es schlecht, muss ich etwas verändern. Nur um dieses Amtes willen, nur um Bundesligatrainer zu sein, erdulde ich doch nicht alles. Da bleibe ich lieber daheim“, betonte Köllner.
Der Oberpfälzer möchte in der Öffentlichkeit unverstellt und auch mal unkonventionell bleiben. „Meine Pressekonferenzen haben einen etwas anderen Touch als die der anderen Trainer, zumindest erzählen mir das die Leute. Ich will das auch so beibehalten, auch wenn mir zum Teil davon abgeraten wird. Ich bleibe so wie ich bin, ich ändere das auch in der ersten Liga nicht“, versicherte Köllner.
„Ich weiß, dass ich medial eine deutlich größere Wirkung habe, dass mein Wort deutlich mehr beachtet wird, deutlich mehr zitiert wird, das eine oder andere Mal auch aus dem Zusammenhang gerissen wird. Na und? Dann geht von zehnmal eben einmal etwas schief. Das halte ich aus. Wir halten an dem fest, was uns letzte Saison erfolgreich gemacht hat – und das betrifft auch das Thema Authentizität.“
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