«Not am Mann»-Aussage: Kovac räumt «Fehler» ein

Derby-Lust oder neuer Bank-Frust: Nach fünf Spielen als Reservist hofft Thomas Müller auf die Münchner Startelf gegen Augsburg. Trainer Kovac stuft seine «Not am Mann»-Aussage als «Fehler» ein. Ein lange umstrittener Einsatz freut den Bayern-Coach.
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Haben sich ausgesprochen: Thomas Müller (l) und Trainer Niko Kovac.Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times17. Oktober 2019

München (dpa) – Als es um die heikle „Not am Mann“-Aussage über Thomas Müller ging, redete Niko Kovac nicht lange drumherum. „Das war mal ein Fehler von mir“, sagte der Bayern-Trainer und berichtete von einem klärenden Gespräch mit dem degradierten Ex-Weltmeister.

„Alles ist ausgeräumt. Er hat das so verstanden, wie ich es gemeint habe, und nicht für bare Münze genommen. Da ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen, das passiert mir auch mal, das ist menschlich.“ Ob der 30-Jährige nach fünf Spielen am Stück ohne Startelf-Einsatz am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Auswärtsspiel beim FC Augsburg auflaufen wird, ließ Kovac zwei Tage nach seinem Geburtstag offen.

Der 48-Jährige freute sich, dass seine Nationalspieler „alle gesund“ zurück in München sind. Auch der als Nummer 1 in der Mittelfeldzentrale gesetzte Philippe Coutinho, der nach zwei 1:1-Auftritten mit Brasiliens Nationalelf rund 20 000 Flugkilometer in den Knochen hat und für Müller weichen könnte. In der Champions League steht der Regisseur am Dienstag bei Olympiakos Piräus (21.00 Uhr/Sky) dann vermutlich ohnehin in der Startformation.

Sieben Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen lautete die Ausbeute in den elf Münchner Pflichtspielen der Saison. Genau wie vor einem Jahr, als Kovac einen stürmischen Herbst durchleben musste. Damals lagen die Münchner als Sechster mit vier Punkten hinter der Spitze, jetzt sind es auf Rang drei noch zwei Zähler. „Ich erwarte einen besseren Herbst als im letzten Jahr“, sagte Kovac. „Wir wollen sehen, dass wir die nächsten sieben Spiele am besten alle gewinnen. Dann sind wir sicherlich Erster in der Champions League, weiter im Pokal und Erster in der Bundesliga.“

Kovac wies darauf hin, dass man als Trainer immer Härtefälle habe. Aber man könne eben nur elf Spieler aufstellen, sagte der kroatische Coach. Doch bei der Identifikationsfigur Müller könnte der Wirbel extra-groß werden, weil der 30-Jährige als Vorzeige-Bayer einen besonderen Stellenwert im Club und bei den Fans genießt.

Fünfmal brummte der 2014er Weltmeister zuletzt am Stück auf der Ersatzbank, das gab’s zuletzt vor mehr als einem Jahrzehnt. Müller will sich für den Fall einer anhaltenden Reservistenrolle „Gedanken machen“. Dass er die Bosse nach mehr als 19 Jahren im Verein aber im Winter um eine Freigabe bitten könnte, kann sich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge „beim besten Willen nicht vorstellen“. Für Kovac ist das Thema abgehakt, auch Rummenigge geht davon aus, dass der Co-Kapitän „nicht nachtragend“ sei.

Das scheinen die Münchner auch im Fall des umstrittenen Einsatz von Weltmeister Lucas Hernández nicht zu sein – zumindest nicht der Coach. Nachdem es reichlich Wirbel um die Reise des Verteidigers zum Nationalteam Frankreichs gegeben hatte, zeigte sich Kovac nun zufrieden, dass der 80 Millionen Euro teure Rekordeinkauf im Länderspiel gegen die Türkei zum Einsatz gekommen war.

„Er ist schmerzfrei wieder zurück nach München gekommen. Ich freue mich und bin froh, dass Didier Deschamps ihn eingesetzt hat. So hat er 90 Minuten gehabt, die für uns von Bedeutung sind. Er ist wieder einsetzbar“, sagte Kovac. Beim länger fehlenden Leon Goretzka (OP nach Oberschenkelverletzung) „sieht es sehr gut aus“, sagte Kovac.

Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von David Alaba und Michaël Cuisance. Alaba befindet sich nach seiner Rippenverletzung auf dem Weg der Besserung, spürt diese aber noch. Cuisance musste das Training am Donnerstag wegen Adduktorenproblemen vorzeitig beenden.



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