Nike statt Adidas: DFB-Schatzmeister verteidigt Entscheidung
Die Angebote des bisherigen Partners Adidas und des künftigen Ausrüsters Nike hätten wirtschaftlich so weit auseinander gelegen, „dass wir faktisch keine Wahl hatten“, sagte Grunwald am Freitag dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ (Onlineausgabe).
Im Zuge dessen verwies er darauf, dass der Verband für die Neuvergabe des Ausrüstervertrags erstmals in seiner Geschichte ein transparentes Vergabeverfahren ausgeführt habe. Dieses sei Ende Januar angelaufen, in dieser Woche sei die Entscheidung gefallen. Das Angebot von Adidas sei „am Ende nicht wettbewerbsfähig“ gewesen, sagte Grunwald.
„Wegen einer Differenz von zwei Millionen Euro im Jahr hätte der DFB Adidas nicht verlassen“, fügte der DFB-Vertreter hinzu. Zu den konkreten Summen beider Unternehmen äußerte er sich jedoch nicht.
Nike und der DFB hatten die Zusammenarbeit ab 2027 am Donnerstag angekündigt. Das „Handelsblatt“ berichtete unter Verweis auf Branchenkreise, dass Nike dem DFB dafür mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr geboten habe. Der langjährige DFB-Ausrüster Adidas zahlte bislang 50 Millionen Euro jährlich.
Als Begründung für das Nike-Votum nannte Grunwald neben der wirtschaftlichen Lage des Verbands auch juristische Erfordernisse. „Wenn wir bei den Angeboten, wie sie auf dem Tisch lagen, den Zuschlag an Adidas gegeben und dies mit Argumenten wie der langen Partnerschaft, Vertrauen und Treue begründet hätten, dann hätte ich wahrscheinlich schon heute die Staatsanwaltschaft im Haus gehabt“, sagte er.
Die harsche Kritik aus der Bundespolitik wies Grunwald vehement zurück. Der Staat vergebe selbst über Ausschreibungsverfahren unzählige Aufträge im Jahr, bei denen Entscheidungen nach wirtschaftlichem Ermessen getroffen würden. „Wenn jetzt jemand der Ansicht ist, dass der DFB dies nicht tun darf, dann halte ich das wirklich für Kokolores.“ (afp)
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