«Nicht verstecken»: Schröder & Co. wollen EM-Sensation

Die deutschen Basketballer haben die Chance auf das erste EM-Halbfinale seit 2005. Obwohl die Aufgabe schwieriger als gegen Spanien nicht sein könnte, präsentieren sich Dennis Schröder & Co. äußerst selbstbewusst. Die Historie ist wechselhaft.
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Will mit dem DBB-Team für die Sensation gegen Spanien sorgen: NBA-Star Dennis Schröder.Foto: Lefteris Pitarakis/dpa
Epoch Times12. September 2017

Die deutschen Basketballer um NBA-Jungstar Dennis Schröder wollen sich im EM-Viertelfinale mit einer Sensation gegen Titelverteidiger Spanien für ihr bislang starkes Turnier belohnen.

Das Team von Bundestrainer Chris Fleming ist in der Partie am Dienstag (17.45 Uhr) in Istanbul nur Außenseiter, glaubt aber an seine Chance. Das Wichtigste für den ersten Auftritt der Auswahl des Deutschen Basketball Bunds in der Runde der besten acht europäischen Teams seit zehn Jahren im Überblick:

AUSGANGSLAGE: Mit dem überraschenden Achtelfinal-Sieg über Frankreich hat sich das Selbstvertrauen des deutschen Teams noch einmal verfestigt. „Uns erwartet gegen Spanien ein schwieriges Spiel“, sagt Schröder. „Wir sind allerdings an einem Zeitpunkt im Turnier angekommen, wo jeder jeden schlagen kann.“ Bei einem Sieg wäre der erste Einzug unter die Top Vier seit 2005 perfekt. „Es geht morgen zwar gegen den Topfavorit des Turniers, wir müssen uns aber trotzdem nicht verstecken“, betont Kapitän Robin Benzing. „Wenn wir als Mannschaft zusammen kämpfen und wieder mit viel Charakter spielen, ist alles möglich.“

DUELLE: Spanien geht mit reichlich Respekt vor Schröder in das Aufeinandertreffen. Für Coach Sergio Scariolo ist der 23 Jahre alte Aufbauspieler der Atlanta Hawks ein „Phänomen“. Unter anderem dürfte sich voraussichtlich NBA-Profi Ricky Rubio um Schröder kümmern. „Dennis hat einiges schon gesehen in seiner Karriere, er wird eine Lösung finden“, sagt Fleming entspannt zur spanischen Defensivstrategie. Deutschland muss vor allem die Brüder Pau und Marc Gasol unter dem Korb stoppen. „Sie sind zwei der besten Basketballer, die Europa hat und jemals gehabt hat“, sagt Center Johannes Voigtmann. „Das wird eine schöne Aufgabe.“

Zwei Würfe haben in der jüngeren Vergangenheit das kollektive deutsche Basketball-Gedächtnis geprägt:

HISTORIE I: Beim Stand von 72:73 geht Dirk Nowitzki ins Duell mit Jorge Garbajosa, lässt den Spanier mit einer Finte aussteigen – und versenkt vier Sekunden vor Schluss den entscheidenden Wurf. Vor zwölf Jahren zieht das deutsche Team durch diesen Sieg erstmals seit dem Titelgewinn von 1993 wieder ins Endspiel ein. Der Showdown mit Griechenland geht anschließend zwar verloren, EM-Silber ist aber immer noch der bislang letzte große Erfolg der DBB-Auswahl.

HISTORIE II: Eiskalt hat Dennis Schröder die ersten beiden Freiwürfe verwandelt – doch der dritte Versuch fällt 3,8 Sekunden vor Ende auf den Ring. Bei der Heim-EM 2005 in Berlin verliert Deutschland das letzte Gruppenspiel gegen Spanien hauchdünn mit 76:77. Mit dem frühen Aus endet auch die Länderspiel-Karriere von Nowitzki.

BILANZ: Nur fünf Siege aus 31 Spielen, die vergangenen acht Duelle verloren, seit zwölf Jahren kein Erfolg mehr. Die Länderspiel- Vergangenheit lässt Spanien als Angstgegner für das deutsche Team erscheinen. Doch ein gutes Omen gibt es: Beim Gewinn aller drei internationalen Medaillen führte der Weg in der K.o.-Runde bislang immer über die Iberer. (dpa)



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