NBA und Corona: «Große Sorgen, ob wir das hinbekommen»

Noch wenige Tage, dann startet die NBA in die neue Saison. Die Frage, die für die beste Basketball-Liga der Welt über allem schwebt: Wie klappt das mit dem Reisezirkus während einer Pandemie und ohne den Schutz einer Blase wie noch im Sommer.
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Superstars der NBA: LeBron James und Anthony Davis von den Los Angeles Lakers.Foto: Ashley Landis/Pool AP/dpa/dpa
Epoch Times17. Dezember 2020

Die Corona-Tests innerhalb der NBA machen der stärksten Basketball-Liga der Welt Hoffnung für die kommende Saison – und die ist notwendig.

Wurden bei den ersten Tests noch fast neun Prozent aller Profis positiv getestet, kamen in der zweiten Woche acht neue Fälle hinzu und in der dritten Woche noch einer. Die Richtung stimmt also vor dem Saisonstart am 22. Dezember, auch wenn die Trainer nicht an eine Normalität glauben. „Wir als Team erwarten, dass es abnormal sein wird, die Bestbesetzung zu haben“, sagte zuletzt Coach Frank Vogel vom Titelverteidiger Los Angeles Lakers, dem neuen Team von Deutschlands bestem Basketballer Dennis Schröder.

Wie oft die Lakers also wie beim 112:107 im vorletzten Test gegen die Phoenix Suns tatsächlich sowohl auf die Superstars LeBron James und Anthony Davis als auch die Wunschbesetzung aus dem Rest des Kaders um Schröder bauen können, ist wegen des Virus mehr noch als in jeder anderen Spielzeit unklar. „Als Trainer willst du, dass die Sorgen des Teams sich um Basketball drehen. Gerade denke ich, dass die Sorgen jedes Trainers mit Basketball nichts zu tun haben“, meinte auch der neue Trainer der Philadelphia 76ers, Doc Rivers. „Ich mache mir große Sorgen, ob wir das hinbekommen.“

Das Risiko ist offensichtlich: Im Gegensatz zum Ende der vergangenen Spielzeit wohnen und spielen die Mannschaften nicht in einer von der Außenwelt so gut wie möglich abgeschirmten Blase. Aber wie in der National Football League, in der sich inzwischen mehr als 500 Personen aus den Teams infiziert haben, wohnen die Profis zu Hause und spielen in ihren Hallen. Einzige Ausnahme sind die Toronto Raptors, die wegen der Einschränkungen im Grenzverkehr zwischen Kanada und den USA für die Saison nach Tampa Bay in Florida umzogen – und als eines von nur drei Teams derzeit mit zumindest ein paar tausend Zuschauern planen.

Auch die Orlando Magic und die Utah Jazz wollen Fans in die Hallen lassen, aus den 18.000 bis 20.000 werden aber maximal um die 4000 bei den Magic. 13 Mannschaften haben sich noch nicht geäußert, der Rest beginnt die Spielzeit ohne Zuschauer und die damit verbundenen Gefahren in Zeiten einer Pandemie, die die USA unverändert fest im Griff hat.

„Ich weiß, dass es Rückschläge geben wird und Leute sich fragen werden, was los ist. Es wird positive Tests geben. Du erwartest das einfach, auch mit Blick auf Football und was da passiert“, sagte Nationalspieler Moritz Wagner der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist eine Herausforderung. Es ist auch interessant, weil jeder irgendwie auf sich gestellt ist. Jeder muss für sich selbst die Verantwortung übernehmen: Darauf achten, wie man die Zeit abseits des Platzes verbringt, mit wem“, sagte der Profi der Washington Wizards.

Schwierig wird es seiner Meinung nach vor allem für Kollegen mit Familien. „Ich lebe alleine. Alles, was ich mache, ist abends etwas fernsehen. Aber mit einer Familie, wenn die Kinder zur Schule gehen, das stelle ich mir hart vor“, sagte Wagner.

Laut der Coronaregeln der NBA dürfen Spieler frühestens zehn Tage nach einem positiven Coronatest oder zehn Tage nach den letzten Symptomen wieder trainieren. Nach Informationen von ESPN kommen zwei weitere Tage im Einzeltraining und eine Herzmuskeluntersuchung vor der erlaubten Rückkehr ins Mannschaftstraining hinzu. Nach einem positiven Test fällt ein Spieler also mindestens zwölf Tage aus. Beim engen Spielplan der auf 72 Partien je Team verkürzten Saison verpasst ein positiv getesteter Spieler so schnell drei oder vier Partien – im besten Fall.

„Es ist anders als normal, jeder muss sich daran anpassen“, sagte Nationalspieler Maxi Kleber von den Dallas Mavericks. „Wir sollten glücklich sein, dass wir Basketball spielen und unserem Job nachgehen können. Es könnte viel schlimmer sein. Wir sind sehr dankbar dafür.“ (dpa)



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