Nach Terror: Sport bemüht sich um Entschlossenheit
In der jetzigen Situation sei es unerlässlich, für den Sommer geplante Großereignisse wie die Fußball-EM oder die Tour de France auch stattfinden zu lassen, sagte der französische Premierminister Manuel Valls im Radiosender Europe 1. „Große Sportveranstaltungen sind essenziell, um zu demonstrieren, dass wir freie Menschen und nicht verängstigt sind“, sagte er. Eine EM-Absage wäre „eine Niederlage, damit würde man den Terroristen einen Sieg geben.“
Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich am Tag nach den Anschlägen in der belgischen Hauptstadt mit mehr als 30 Toten und über 250 Verletzten schockiert. Ihm seien natürlich auch die Bilder von Paris wieder in den Kopf gekommen. Von den Terroristen wolle man sich aber auch mit Blick auf die EM in Belgiens Nachbarland Frankreich nicht in Furcht versetzen lassen. „Wir lassen uns jetzt erstmal von diesen Dingen nicht beeindrucken. Wir hoffen und erwarten auch, dass diese Europameisterschaft friedlich abläuft“, sagte Löw.
Das für kommenden Dienstag zunächst in Brüssel geplante Länderspiel zwischen Belgien und Portugal wurde kurzfristig ins portugiesische Leiria verlegt. Darauf einigten sich beide Verbände am Mittwoch nach Rücksprache mit den Sicherheitsbehörden, wie der belgische Verband mitteilte. Die EU-Hauptstadt hatte zuvor um eine Absetzung der Partie im König-Baudouin-Stadion gebeten. Der portugiesische Verband habe durch die Übernahme der Gastgeberrolle seine „volle Solidarität“ mit den belgischen Fußballern in dieser „harten und emotionalen Zeit“ bewiesen, stellte der belgische Verband heraus.
Nach zwei abgesagten Trainingseinheiten gaben die Belgier zudem bekannt, am Nachmittag erstmals nach den Terroranschlägen wieder in Brüssel üben zu wollen. Das Training sollte hinter verschlossenen Türen stattfinden.
Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff kündigte an, dass der Deutsche Fußball-Bund für das Länderspiel am Samstag in Berlin gegen England eine Schweigeminute erwäge. Das deutsche Team soll mit Trauerflor auflaufen. „Für uns als Verantwortliche ist es wichtig, dass wir das Bestmögliche tun, um die Sicherheit bei den Spielen zu gewährleisten“, sagte Bierhoff. Das Spiel im Olympiastadion wird unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen ausgetragen.
Am Morgen nach den Anschlägen begann das Radrennen „Dwars door Vlaanderen“ im westbelgischen Roeselare mit einer Schweigeminute. Einige Profis trugen in Gedenken an die Geschehnisse im rund eineinhalb Autostunden entfernten Brüssel Trauerflor am Ärmel. Aufgrund erhöhter Sicherheitsvorkehrungen und der damit verbundenen Anreiseschwierigkeiten gingen weniger Teilnehmer als ursprünglich gemeldet an den Start. Die spanische Movistar-Mannschaft trat nur mit vier Fahrern an, das deutsche Team Giant-Alpecin sagte seine Teilnahme ganz ab. Die komplizierte Anreise galt als Begründung.
Die deutschen Turnerinnen begleitet nach den Terroranschlägen ein wenig Sorge vor dem am 3. April geplanten Länderkampf gegen Belgien und Rumänien im rund 100 Kilometer von Brüssel entfernten Mouscron. Wenn es noch eine Reisewarnung geben sollte, „würden wir den Test natürlich absagen“, verkündete Cheftrainerin Ulla Koch vorab.
(dpa)
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