Nach Angriff auf Fenerbahce-Bus: Liga setzt Spieltag aus
Zuvor hatte Fenerbahce angekündigt, bis zur Aufklärung des Vorfalls keine Spiele mehr bestreiten zu wollen. „Wir werden nicht Fußball spielen, bis die Täter gefunden sind“, sagte Vize-Präsident Deniz Tolga Aytore und nannte den Angriff eine „terroristische“ Attacke auf die Türkei.
„Der Fußball ist an seinem Ende angelangt und es ist Blut geflossen“, verurteilte der Verein die Tat vom Samstagabend. Nach dem 5:1-Auswärtssieg gegen Caykur Rizespor hatten Unbekannte den Bus auf dem Weg zum Flughafen in der nordtürkischen Schwarzmeerstadt Trabzon beschossen. Der Busfahrer wurde Medienberichten zufolge am Kopf verletzt, Spieler kamen nicht zu Schaden.
Nach abweichenden Medienberichten konnten entweder der Fahrer selber oder Sicherheitspersonal den Bus noch rechtzeitig stoppen. Auf Fotos sind mehrere Löcher in der Frontscheibe des Busses zu sehen. Die Nachrichtenagentur DHA meldete, in einem Flussbett sei ein Jagdgewehr gefunden worden, bei dem es sich vermutlich um die Tatwaffe handele. Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, die Staatsanwaltschaft in Trabzon habe Anklage gegen Unbekannt wegen versuchten Mehrfachmordes erhoben. Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt.
Der Verein sprach von einem „organisierten und geplanten bewaffneten Angriff“ und forderte eine Unterbrechung der Meisterschaft. Die Erstliga-Spiele wurden am Sonntag allerdings fortgesetzt. Der Sportkanal des Staatssenders TRT sprach von einem „Schock-Angriff“.
DHA berichtete, nach dem Angriff seien zwei Männer vorübergehend festgenommen worden. Einer davon habe vor dem Anschlag auf Twitter geschrieben: „Wir erwarten das Fenerbahce-Team auf dem Weg zum Flughafen. Wir halten Wache. Ihr werdet den Flughafen nicht betreten können. Das hier ist Trabzon.“ Der zweite Mann sei gemeinsam mit dem Twitter-Nutzer auf dessen Profilfoto abgebildet gewesen. Beide Männer seien nach einem Verhör aber wieder freigelassen worden.
Fans des Vereins Trabzonspor sind nicht gut auf Fenerbahce zu sprechen. In der Spielzeit 2010/11 war der damalige und aktuelle Meister in einen Skandal über mutmaßliche Spielmanipulationen verwickelt. Die UEFA schloss Fenerbahce von der Teilnahme am Europapokal aus. Nach Ansicht der Trabzonspor-Fans hätte der damalige Tabellenzweite den nationalen Titel zuerkannt bekommen müssen.
Trabzonspor verurteilte den Angriff und versprach Unterstützung bei den Untersuchungen. „Das ist eine Schande für unsere Stadt“, zitierte die Zeitung „Hürriyet“ Yakup Aslan, einen Vertreter des Vereins. Auch andere Vereine und die türkische Regierung verurteilten den Angriff. Präsident Recep Tayyip Erdogan und Regierungschef Ahmet Davutoglu forderten eine rasche Aufklärung.
(dpa)
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