Münchner Frühlingsgefühle beim 6:0 gegen Augsburg

Vor dem nahenden Gigantenduell mit Ronaldo, Bale und Benzema spielt ein magisches Münchner Dreieck groß auf. Lewandowski, Müller und Thiago ballern sich beim Torschusstraining gegen Augsburg schon mal warm. Doch ein verletzter Star darf auf gar keinen Fall fehlen.
Titelbild
Thomas Müller (l) und Robert Lewandowski jubeln nach einem weiteren Treffer gegen den FC Augsburg.Foto: Tobias Hase/dpa
Epoch Times2. April 2017

Das macht Lust auf mehr! Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge ließen die spektakuläre Tor-Show ihres magischen Dreiecks einfach für sich sprechen. Die schweigenden Bayern-Bosse schlenderten bei aller Sorge um den operierten Manuel Neuer nach dem 6:0-Festival gegen den hilflosen FC Augsburg zufrieden durch die Arena-Katakomben. Der Spaßfußball von Robert Lewandowski, Thomas Müller und Thiago bei der Ouvertüre für entscheidende Wochen verstärkte die Hoffnung, dass der Rekordmeister – anders als in drei Jahren unter Pep Guardiola – im Frühjahr unter Trainer Carlo Ancelotti in Topform auftrumpft.

„Wir sind gut drauf. Aber der April ist ein heißer Monat, und dann schauen wir mal, wie wir da durchs Feuer kommen“, sagte Müller nach seinem ersten Liga-Doppelpack seit über einem Jahr. Dreimal Lewandowski, zweimal Müller, dazu verzückte Thiago als Spielgestalter und Torschütze: Anderthalb Wochen vor dem Viertelfinal-Highlight in der Champions League gegen Real Madrid und die gefürchtete Offensivreihe Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Karim Benzema ballerte das Münchner Trio aus allen Lagen.

Tempo, Tore, Tricksereien – das erste von neun Spielen in 29 Tagen hob die Laune im ganzen Ensemble. „Es ist wichtig, dass du Lust auf Siege hast. Wir wollen unsere Topform hochhalten“, frohlockte Lewandowski nach dem Torschusstraining und nach seinem sechsten Dreierpack in der Liga. Neben BVB-Maskenmann Pierre-Emerick Aubameyang ist er mit 24 Treffern die Nummer 1 der Torschützenliste. Zwischendurch habe man sich „in einen Rausch“ gespielt, beschrieb es Startelf-Rückkehrer Jérôme Boateng. „Wir wollen im April da sein und eine gute Performance liefern.“

Einig waren sich die gefeierten „Super-Bayern“ aber, dass dieser FCA ohne Mumm kein Maßstab war. „Bundesliga mit 13 Punkten Vorsprung ist etwas anderes als ein Viertelfinale in der Champions League gegen Madrid oder ein Pokal-Halbfinale gegen Dortmund“, warnte Kapitän Philipp Lahm. „Aber man hat der Mannschaft die Spielfreude einfach angesehen und dann macht es Spaß auf dem Platz zu stehen.“

Die Freude der Münchner könnte allerdings schnell getrübt werden, wenn der am Fuß verletzte Neuer für die Königsklassen-Kraftprobe gegen die Königlichen doch nicht fit wird. „Momentan ist Stand der Dinge, dass Manu gegen Dortmund wieder spielen wird“, wiederholte der ungeprüfte Vertreter Sven Ulreich die Einschätzung des Clubs. Der 28-Jährige kam gegen den FCA zu seinem zweiten Liga-Einsatz für Bayern, obwohl er sich am Donnerstag einen Finger ausgekugelt hatte.

Mit dem gerühmten BBC-Angriff von Real will das Münchner LMT-Trio mithalten; dazu brennen der starke Franck Ribéry und Arjen Robben als Teilzeitkraft vom Samstag auf den Champions-League-Gipfel. „Wir denken noch nicht an Real, weil wir vorher wichtige Spiele haben. Aber solche Tage wie heute steigern das Selbstvertrauen“, erklärte Ancelotti.

Auch am Dienstag in Hoffenheim und am Samstag gegen Dortmund, dann nach Bayern-Vorstellung wieder mit Neuer, sollen vor dem Madrid-Knaller Siege her. „Dann nimmst du diesen Flow, dieses Selbstbewusstsein mit“, sagte Robben.

Die mutlosen Augsburger, deren angekündigte Gegenwehr sich schnell als Aprilscherz entpuppte, waren allerdings ein dankbarer Gegner. „Wir haben sechs Tore gekriegt und hätten nochmal fünf, sechs kriegen können“, bilanzierte FCA-Keeper Marwin Hitz nach dem Absturz auf den Relegationsplatz. „Wir haben uns hängen lassen, wie es noch nie passiert ist, seit ich beim FC Augsburg bin“, stöhnte der 2013 verpflichtete Torhüter nach der höchsten Liga-Pleite. (dpa)



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