Moculescu will Berlin vom Volleyball-Thron stürzen
„Wir waren jetzt drei Jahre kein Meister mehr – das wollen wir ändern“, kündigte Moculescu unlängst an. Im 19. Finale um die Meisterschaft soll der 13. Triumph her. Für die Friedrichshafener würde das bestens passen: Erst Anfang März haben sie auch den Pokal geholt – zum 13. Mal.
Vor dem Auftakt der „Best of five“-Serie am Samstag in Friedrichshafen steigt die Spannung. An ein Ende ihrer Vorherrschaft mit drei Meisterschaften in Serie denken die Berliner gar nicht. Auch von dem vielbeschworenen Heimvorteil lässt sich die Truppe des australischen Trainers Mark Lebedew nicht verunsichern.
„Wenn zwei Mannschaften auf demselben hohen Niveau spielen, dann kann so ein Heimvorteil am Ende natürlich den Ausschlag geben“, räumte Lebedew ein und erinnerte an die vergangenen beiden Spielzeiten, „in denen wir alle vier Finalspiele in Friedrichshafen gewinnen konnten.“ In dieser Saison siegte Berlin jedoch noch nicht am Bodensee.
„Klar spielt der Heimvorteil eine Rolle. Zuhause sind wir stark und Berlin ist zuhause stark“, erklärte Moculescu. „Es ist schön, dass wir in Friedrichshafen starten dürfen und somit der Heimvorteil bei uns liegt.“ Sein Team müsse nun „auch etwas daraus machen.“
Das Warmup der Branchenriesen verlief ganz unterschiedlich. Der VfB bereitete sich in einem Trainingslager in Polen auf den Showdown vor und bestritt gegen den Champions-League-Zweiten Resovia Rzeszow Testspiele. „Wir hatten in den letzten Wochen selten die Möglichkeiten alles aus uns heraus zu holen“, berichtete Moculescu. Kein Wunder. Auf dem Marsch bis in die Finalserie gaben die Friedrichshafener gerade mal einen Satz ab.
Die Berliner auch nur drei. Manager Kaweh Niroomand bewertet diese Endspielserie aber als die schwerste der vergangenen Jahre. Und das liegt an der Zusatzbelastung durch das Final Four der Champions League Ende März. „Dieser Saison-Höhepunkt hat unsere Mannschaft viel Kraft und Konzentration gekostet. Sich da zu regenerieren, ist nicht einfach“, räumte Niroomand ein.
Kapitän Scott Touzinsky sieht das genauso. „Das Final Four war sehr kräftezehrend. Wir haben uns fast zwei Monate lang darauf konzentriert und alles mögliche in dieses Wochenende investiert“, erzählte der US-Amerikaner. „Wir haben die ruhigen Tage gebraucht, um Kraft zu sammeln.“
Der Sieg im Spiel um Platz drei habe der Mannschaft jedoch viel Selbstvertrauen gegeben. Ein Auftakterfolg beim VfB könnte da auf dem Weg zur insgesamt siebten Meisterschaft weitere Kräfte freisetzen. „Wenn wir es schaffen, gleich das erste Spiel zu gewinnen, würde uns das psychologisch einen Schub geben“, sagte Außenangreifer Robert Kromm. Die Friedrichshafener sehen das aber genauso.
(dpa)
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