Mittelfeld groß, Abwehr klein – die Bayern-Problemchen
In Holger Badstuber, Dante, Javi Martínez und Schalke-Rückkehrer Jan Kirchhoff musste der Münchner Starcoach in der Trainingswoche vor dem Supercup beim VfL Wolfsburg zeitweise erneut auf mehrere verletzte Innenverteidiger verzichten. Die Defensivformation stellt sich im ersten wichtigen Spiel der neuen Saison somit quasi von selbst auf – im zentralen Mittelfeld dagegen treibt der Vidal-Transfer den Konkurrenzkampf auf die Spitze.
Drei Plätze sind im von Guardiola favorisierten 4-1-4-1-System zu vergeben. Neben Vidal rangeln in erster Linie Guardiolas Landsmänner Xabi Alonso und Thiago sowie Thomas Müller, Mario Götze und Philipp Lahm um einen der ausgeschriebenen Posten. Dem Kapitän droht vor dem Bundesligastart in zwei Wochen im Fall der Fälle sogar eine dauerhafte Versetzung zurück auf die rechte Außenverteidigerposition. Und das, obwohl der Weltmeister zuletzt deutlich gemacht hatte, wo er sich am liebsten sieht: in der Zentrale. „Meine Interessen werde ich niemals über die Mannschaft stellen“, schränkte Lahm immerhin ein.
Überhaupt ist der Bayern-Kader mit 28 Profis üppig bestückt. „Es gibt auch für deutsche Nationalspieler keinen Bonus. Jeder Spieler muss sich diesem Wettbewerb stellen“, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt im „Kicker“ betont. Die Strategie ist gewollt, nachdem den Münchnern in den entscheidenden Spielen der Vorsaison aus Verletzungsgründen das qualitativ hochwertige Personal ausgegangen war. Die Bayern-Macher haben nun umgedacht – selbst auf die Gefahr hin, dass es – wenn alle fit sind – viele unzufriedene Profis gibt.
Das aber ist aktuell nicht der Fall. Neben mehreren Verteidigern fehlt auch Flügelflitzer Franck Ribéry seit Monaten. Der Franzose muss bereits seit Mitte März wegen einer Fußverletzung pausieren, er war zum Beispiel auch in der Champions League in den Halbfinalspielen gegen den FC Barcelona nicht dabei. Zum Bundesligastart am 14. August gegen den Hamburger SV ist Ribéry weiter kein Thema, den Bayern fehlt damit ein Schlüsselspieler.
Wie Ribéry (32) gilt auch dessen Pendant Arjen Robben (31) als äußerst verletzungsanfällig, beide Techniker sind obendrein in die Jahre gekommen. Vielleicht auch deshalb will Rummenigge von einem Verkauf des unzufriedenen Götze nichts wissen. „Wir haben bisher keinen Spieler ins Schaufenster zum Verkauf gestellt. Das gilt jetzt auch für Mario“, sagte Rummenigge jüngst über den WM-Finaltorschützen. „Jeder Spieler verdient eine weitere Chance. Die werden wir ihm geben und ihn dabei unterstützen.“
(dpa)
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