Mit «Ritter» Kimmich steht Flicks Bayern-Achse wieder
Er ist wieder da – und das voller Elan. Ob beim Sprinten oder Kreisspiel: Joshua Kimmich sprühte beim Training für den Jahresauftakt des FC Bayern gegen Mainz 05 vor Tatendrang.
Nach seinem Kurzeinsatz beim letzten Spiel 2020 in Leverkusen soll der Fußball-Nationalspieler am Sonntag (18.00 Uhr) im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten wieder das Kommando im Münchner Mittelfeld führen.
Frohes neues Jahr bedeutet Kimmichs Rückkehr für Trainer Hansi Flick. Denn mit dem ehrgeizigen Juniorchef steht die Bayern-Achse mit Torwart Manuel Neuer, Abwehrchef David Alaba, Bindeglied Kimmich in der Zentrale sowie Thomas Müller und Torjäger Robert Lewandowski in der Offensive wieder. „Joshua ist sehr wichtig“, sagte Flick über Kimmich, als dieser nur sechs Wochen nach seiner gegen Dortmund zugezogenen Knieverletzung kurz vor Weihnachten beim Topspiel in Leverkusen wieder auf dem Platz stand.
Dem eingewechselten Nationalspieler genügten knapp 25 Minuten, um seinen Wert gleich wieder zu demonstrieren. Kimmich übernahm das Kommando in der Zentrale. In der Nachspielzeit eroberte er erst den Ball, bediente dann Lewandowski – und der Pole erzielte das 2:1, das die Bayern zurück an die Tabellenspitze brachte. „Wir haben gleich mehr Kontrolle im Spiel gehabt“, lobte Flick den Rückkehrer.
„Joshua ist einer, der immer antreibt, der immer zu hundert Prozent fokussiert ist und die Gewinnermentalität hat“, sagte Flick in den zahlreichen Momenten, in denen er im Münchner Fünf-Titel-Jahr 2020 über Kimmich und dessen Entwicklung zur Führungskraft schwärmte.
Gerade auch im Aufbautraining nach der Verletzung habe sich wieder gezeigt, „was für ein Profi Josh ist“, lobte Flick. Die Meniskus-Operation war „nicht ganz einfach“, wie Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge verriet. Kimmich habe „wie ein Berserker“ für eine schnelle Rückkehr geschuftet.
„Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr wieder ganz normal und voll dabei bin“, äußerte der Patient Kimmich zu Beginn der Reha. Es sei darum gegangen, sich wieder „eine gewisse Ritterrüstung“ anzueignen, erzählte er. Kimmich verwies auf gutes „Heilfleisch, aber es steckt auch eine Menge Arbeit dahinter“. Das operierte Knie sei inzwischen „keine Schwachstelle“ mehr, sagte der 25-Jährige im „Deutschlandfunk Sportgespräch“.
Acht Pflichtspiele mussten die Bayern ohne ihn bestreiten. Sie verloren keines, gewannen aber auch nur vier. Die Gegentor-Quote schnellte in die Höhe. In der Bundesliga gerieten die Bayern zuletzt sieben Mal in Rückstand.
„Kimmich hat uns sehr gefehlt“, bekannte Rummenigge. Er fordert im Mittelfeld die Bälle, er verteilt sie, er erobert sie. Der Mann mit der 6 auf dem Trikot erfüllt die Sechser-Position wie kein Zweiter im Bayern-Kader. Leon Goretzka und Corentin Tolisso sind eher Achter mit Zug nach vorne. Beim 32-jährigen Spanier Javi Martínez knarzt die Ritterrüstung inzwischen arg. Und Neuzugang Marc Roca hat die spezielle Bayern-Spielweise unter Flick noch nicht wirklich intus.
Während Kimmichs Abwesenheit fiel erstmals so richtig auf, dass Thiago den FC Bayern nach dem Champions-League-Triumph verlassen hat. Gegen den Krisenclub aus Mainz, der nach einem personellen Beben in der Allianz Arena mit Jan Siewert als Aushilfscoach antreten wird, geht es für Kimmich darum, wieder den Spielrhythmus aufzunehmen.
Kimmich sprüht vor Ehrgeiz: „Den größten Druck gebe ich mir selber, weil ich in jedem Spiel eine Topleistung von mir erwarte“. Seine Bayern-Pläne für 2021 sind neue Titelgewinne. „Man will eine Ära prägen. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir mit unserer Mannschaft am Ende sind.“ Er hoffe, dass 2020 „erst der Anfang war“. (dpa)
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