Minions, Serienmörder, Chefkoch: 1. FC Köln feiert Karneval
Torwart Timo Horn verteilte Bier, Simon Zoller fuhr als Serienmörder Jigsaw verkleidet auf einem Dreirad herum, und Trainer Markus Anfang gab „Feuer frei“: Nach dem höchsten Punktspielsieg seit 13 Jahren haben die Spieler des 1. FC Köln den Start der Karnevalssaison gefeiert.
Einen Tag nach dem fulminanten 8:1-Erfolg gegen Dynamo Dresden kam die Mannschaft des Fußball-Zweitligisten in bunten Kostümen am Trainingsgelände an. Gestärkt durch Frühstück und Kölsch ging es von da zum feuchtfröhlichen Spektakel in die Innenstadt. „Wir sind ja Kölner. Und wenn du in Köln den Karneval nicht feierst, hast du was verpasst“, sagte Anfang, der in der Rheinmetropole geboren ist. „Wir genießen den Tag heute einfach mal“, sagte er dem „Express“, nachdem er tags zuvor auf der Pressekonferenz nach dem Spiel mit den Worten „Feuer frei“ schon die offizielle Party-Erlaubnis erteilt hatte.
Die Mannschaft hatte sich am Samstag in ihren rot-weiß-gestreiften Karnevalstrikots den Frust der vergangenen Wochen vom Leib geschossen. Nach vier Ligaspielen ohne Sieg „war ordentlich Druck auf dem Kessel“ gewesen, wie Torjäger Simon Terodde einräumte – in voller Minion-Montur mit riesiger Brille und gelber Schminke im Gesicht.
Doch gegen Dresden legte der Aufstiegsfavorit einen Blitzstart hin. Schon nach etwas mehr als zwei Minuten köpfte Jhon Cordoba den Ball ins Tor. Zum ersten Mal in dieser Saison hatte der Kolumbianer gemeinsam mit Terodde von Beginn an randürfen. Der am Sonntag als Chefkoch verkleidete Anfang hatte damit offenbar das richtige Rezept gefunden: Insgesamt fünf Tore erzielte die Doppelspitze.
„Die Jungs haben gestern wie entfesselt gespielt – gerade hintenraus“, sagte der zuvor in der Kritik stehende Coach. „Der Trainer hat sich viel einfallen lassen. Das neue Spielsystem mit zwei Stürmern hat uns ermöglicht, mehr Druck aufzubauen“, erklärte Horn. In der zweiten Halbzeit spielten sich die Kölner in einen Rausch, schossen sechs Tore. Der Keeper hofft: „Das kann ein Brustlöser für jeden Einzelnen sein.“
Bei den Sachsen dagegen überwog die Fassungslosigkeit. Nicht wenigen Spielern kamen noch auf dem Platz die Tränen. Besonders Torwart Markus Schubert musste getröstet werden. Auch Dynamo-Coach Maik Walpurgis war geschockt, nahm sein Team aber in Schutz. „Wenn man die halbe Mannschaft wie Schlosshunde heulen sieht, dann weiß ich, dass ich Jungs mit Herz trainiere“, sagte er.
Bei den Kölnern gab Horn eine klare Devise für die beginnende Karnevalszeit aus. „Ich hoffe, dass es in dieser Session hier für keinen Gegner was zu holen gibt. Das ist unser Ziel und damit haben wir heute angefangen“, sagte er nach der Partie gegen Dynamo. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion