Meistertrainer Felix Magath

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(Steffen Andritzke/The Epoch Times)
Von 17. August 2009

„Schleifer“ wird er manchmal genannt und man debattiert über ihn, als sei er ein Unmensch. Man spricht über ihn und seine Trainingsmethoden, als wäre er so eine Art Aufseher, der nichts anderes im Sinn habe als seine Spieler zu quälen. Aus diesem Grund hat man ihm sogar den Namen „Quälix“ verpasst und vermittelt durch die Diskussionen den Eindruck, als sei es widerrechtlich, dass ein Trainer es wagt, von seinen Spielern Leistung zu fordern.

Dabei spricht doch alles für ihn und seine Übungsmethoden, denn Felix Magath war als Trainer schon mehrmals Meister. Auch als Spieler war er sehr erfolgreich und schoss unter anderem das entscheidende Tor im Europapokalendspiel des HSV gegen Juve.

Bekommt man solche Erfolge geschenkt oder sind sie nicht etwa ein Ergebnis harter Arbeit? Kann man sportliche Spitzenleistungen in „Expertenrunden“ herdiskutieren oder muss man dafür trainieren? Was sollen eigentlich diese halbintellektuellen Debatten über das angeblich so harte Training des Felix M.? Will man denn das Prinzip „ohne Fleiß kein Preis“ wegargumentieren?

Man bekommt immer nur das zurück, was man eingesetzt hat und man hat nur soviel Kondition, wie man sich durch harte Arbeit antrainiert hat. Von „Nichts“ kommt eben immer nur „Nichts“. Was sollte Herr Magath denn sonst zu Kuranyi sagen? „Du brauchst nicht zu trainieren – du kannst auch deutscher Meister werden, wenn du fünfmal die Woche zum Frisör gehst“?

Wo kommt eigentlich der Gedanke (und die daraus resultierende Diskussion) her, dass Profi-Fußballer sich im Training nicht so sehr anstrengen dürfen? Und in welchem Verhälnis stehen denn die körperlichen Anstrengungen wirklich zum Gehalt eines Bundesligaspielers?

Vielleicht sollten diejenigen, die immer an den Trainingsmethoden von Herrn Magath herummäkeln, einmal zu Blohm und Voss gehen. Dort können sie ja mal den Arbeitern sagen: „Arbeitet bitte nicht so viel und setzt euch doch lieber ein bißchen hin. Geht erstmal ein Stündchen ins Nagelstudio oder zur Achselenthaarung. Euer Vorarbeiter ist aber auch gemein, dass er verlangt, so einen schweren Hammer zu nehmen…“

Meistertrainer Magath trainiert seine Spieler nicht, um sie zu ärgern, sondern um sie zu verbessern und gute Leistungen abzurufen. Wieso wird überhaupt darüber diskutiert, ob ein Trainer von einem Spitzensportler auch Spitzenleistungen verlangen darf?

Es ist ein Übel unserer Zeit, das Nicht-Fachleute (eventuell noch aus bildungsfernen Gegenden) hochqualifizierten Führungskräften vorschreiben wollen, wie sie zu arbeiten haben. Aufgrund solcher öffentlicher Diskussionen glauben mittlerweile sogar Schüler, dass ihre Lehrer böse sind, nur weil sie von ihnen verlangen, etwas zu lernen und sich zu verbessern.

Aber, wer weiß schon genau, wo diese Denkweise ihren Ursprung hat? Ich werde jetzt auf jeden Fall erstmal zu meinem Chef gehen und ihn richtig anschreien, weil er mir nicht mehr Geld gibt, obwohl ich doch immer jeden Abend in vorbildlicher Haltung am Stammtisch semi-intellektuelle Diskussionen führe.

(Steffen Andritzke/The Epoch Times)
(Steffen Andritzke/The Epoch Times)


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