Löw setzt bei WM auf Leistung von Özil und Gündogan – DFB-Chef Grindel sieht Grund in der Debatte in der Flüchtlingskrise

DFB-Präsident Reinhard Grindel sieht bei der Debatte um Mesut Özil und Ilkay Gündogan die Flüchtlingskrise als Auslöser. Bundestrainer Löw hofft trotz der Debatte um die beiden, dass sie ihre Leistung bei der WM abrufen können.
Epoch Times13. Juni 2018

Bundestrainer Joachim Löw hofft, dass Mesut Özil und Ilkay Gündogan ihre Leistung, trotz der massiven Kritik gegen die beiden Nationalspieler, bei der am Donnerstag beginnenden Fußball-WM bringen können. Löw sagte am Mittwoch in Watutinki nahe Moskau, dass Özil zwar am Wochenende nicht gespielt habe, aber Gündogan nach dem Spiel geknickt gewesen sei.

„Man musste ihn nach dem Spiel erst ein bisschen aufrichten und aufbauen. Ich glaube jetzt diese zwei, drei Tage zu Hause waren für ihn auch mal gut im Kreise seiner Familie. Da hat er sicherlich auch ein bisschen Zuspruch und Stärkung bekommen eben auch in der ganzen Geschichte,“ erklärte der Bundestrainer.

Die Deutschen kämpfen um ihre Einheit als Mannschaft, denn nach dem umstrittenen Foto der türkischstämmigen Spieler mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan stehen die beiden Nationalspieler ständig in der Kritik. Die Fans hatten die Spieler bei den Partien vehement ausgepfiffen. Gündogan hatte sich zwar zu Deutschland und den deutschen Werten bekannt, die Fans scheinen ihn aber nicht zu verzeihen, Özil lies sich bisher zu keinem Statement oder Bekenntnis hinreißen.

Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff verteidigten die beiden und hoffen, dass sie sich voll auf die WM-Matches konzentrieren können. DFB-Präsident Reinhard Grindel sieht die Schuld bei der Debatte um Mesut Özil und Ilkay Gündogan jedoch nicht allein bei den beiden, die Flüchtlingskrise 2015 sei der Ursacher.

„Da muss es etwas geben, das wesentlich tiefer liegt von den Ursachen her. Das geht über die beiden Spieler hinaus. Ich glaube, dass wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass wir 2014 eine gesellschaftspolitische Lage in Deutschland hatten, in der Integration von den Menschen überaus positiv besetzt war und wenige Probleme gesehen worden sind“, wird Grindel im „FOCUS“ zitiert.

Grindel weiter: „Da hat sich durch die Zuwanderung 2015 etwas verändert. Die Menschen sehen Probleme und erwarten deswegen Klarheit und Bekenntnis zu unseren Werten und zu unserem Land.“ Jedoch hätte insbesondere Gündogan, in seinen Augen alles dafür getan, um Klarheit zu schaffen. Dennoch sei er von den deutschen Fans ausgepfiffen worden.

Die Mannschaft trifft in der Vorrunde der Gruppe F auf Schweden, Südkorea und Mexiko. Am Donnerstag findet der Anpfiff der WM mit dem Spiel Russland gegen Saudi Arabien statt. Für die deutschen Kicker wird es erst am Sonntag gegen Mexiko ernst.

Die Buchmacher halten zwar den Titelverteidiger für den Favoriten, doch der mittelamerikanische Gegner ist nicht zu unterschätzen. Ein Malus für Mexiko: Abwehrspieler Diego Reyes ist nach einer Verletzung noch nicht fit genug und fällt aus.

(reuters/rm)



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