Liverpool-Coach Klopp warnt vor dem FC Bayern
Jürgen Klopp räumte erst einmal die Getränkeflasche mit dem isotonischen Durstlöscher vom Tisch, um einen besseren Überblick über den rappelvollen Medienraum zu haben.
Bei seinem Pressesprecher erkundigte er sich, ob die Smartphones und Aufnahmegeräte nahe genug platziert sind. Die Fotografen forderte er ironisch auf, doch noch ein bisschen näher zu kommen. Am Tag vor dem emotional aufgeladenen Duell mit den Bayern versuchte der Trainer des FC Liverpool demonstrativ, Gelassenheit zu verbreiten.
„Das wird sicher eine große Champions-League-Nacht, ein emotionales Spiel, das wir genießen wollen“, sagte der 51-Jährige und scherzte: „Ich würde auf alle Fälle ein Ticket kaufen – wenn es noch welche gäbe.“ Leger gekleidet im Trainingsanzug, wirkte Klopp nach außen entspannt, zugleich aber hochkonzentriert und fokussiert auf das Achtelfinal-Hinspiel gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister an der legendären Anfield Road am Dienstag (21.00 Uhr/Sky).
Natürlich weiß der ehemalige Meistertrainer von Borussia Dortmund um die Bedeutung der Partie und das immense Interesse an seiner Person – auch wenn er das Thema in der 15-minütigen Fragerunde nicht vertiefen wollte. Die Anwerbeversuche aus München aus dem Jahr 2008 spielten keine Rolle mehr, versicherte Klopp: „Es ist nichts Persönliches“. Auch dass die Bayern in der Bundesliga-Tabelle aktuell hinter dem BVB aufgeführt sind und bislang eine eher mäßige Saison spielen, mochte er nicht überinterpretieren.
„Vielleicht ist es so, dass sie ein bisschen unter den Erwartungen liegen und wir ein bisschen darüber“, sagte Klopp, warnte sein Team aber mit eindringlichen Worten: „Wir müssen 100 Prozent fokussiert sein, sonst haben wir keine Chance. Das ist sicher.“
Einen Nachteil, im ersten Spiel zuhause und im Rückspiel am 13. März in München antreten zu müssen, wollte Klopp nicht ausmachen. „Wir respektieren den Wettbewerb. Dieses Duell wird nicht in einem Spiel entschieden“, sagte Klopp. In Deutschland wisse man, dass die Zuschauer an der Anfield Road das Heimteam zu „110, 120, 130 oder 140 Prozent antreiben“ könnten. Seine Hoffnungen ruhen vor allem auf dem Weltklassesturm mit Mohamed Salah, Sadio Mané und Robert Firmino.
Während bei den Bayern der gesperrte Thomas Müller ebenso wie Arjen Robben fehlt, muss Klopp auf seinen Topverteidiger, den 84,5 Millionen Euro teuren Niederländer Virgil van Dijk (27), verzichten. „Wir müssen alles raushauen und den leidenschaftlichen Fußball zeigen, den die Menschen erwarten“, forderte Klopp.
Beide Daumen in die Höhe gestreckt, wollte Klopp gerade aufstehen und gehen, als eine Reporterin fragte, ob er lieber die Meisterschaft oder den Champions-League-Titel gewinnen wolle. „Zum Glück müssen wir uns nicht entscheiden“, sagte Klopp lächelnd – gab aber zu, dass er liebend gerne die 29 Jahre lange Wartezeit der Liverpool-Fans auf den Premier-League-Titel beenden würde. „Die Geschichte bis hierhin ist eine schöne, aber das Ende ist noch nicht geschrieben“, sagte Klopp. (dpa)
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