Ligue1-Stopp bedroht UEFA-Pläne – PSG im Ausland?

Muss Thomas Tuchel mit Paris Saint-Germain auch für seine Heimspiele in der Champions League bald ins Ausland reisen? Zumindest bis August darf in Frankreich kein Fußball gespielt werden. Die Hürden bis zum erhofften Wiederbeginn der Königsklasse sind hoch.
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Steht zehn Spieltage vor Schluss mit Paris Saint-Germain in Frankreich an der Tabellenspitze: PSG-Coach Thomas Tuchel.Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times29. April 2020

Das mögliche Saison-Aus für Thomas Tuchel & Co. wird zum nächsten Stolperstein für die ambitionierten UEFA-Pläne einer Fortsetzung der Champions League.

Bis Ende Juli darf in Frankreich wegen der Corona-Krise kein Fußball mehr stattfinden – auch nicht ohne Zuschauer. Damit können Paris Saint-Germain und Olympique Lyon frühestens wieder im August zuhause spielen. „Wir planen für die Champions League, wann immer und wo immer sie auch gespielt wird“, kündigte PSG-Chef Nasser al-Khelaifi für das Team von Trainer Tuchel an. „Wenn es nicht möglich ist, in Frankreich zu spielen, dann werden wir im Ausland spielen.“

Erst vor einer Woche hatte die Europäische Fußball-Union nach einer Schalte ihres Exekutivkomitees zwei mögliche Szenarien zur erhofften Kür der Europapokalsieger angekündigt: Entweder werden Champions und Europa League erst im August nach einem Ende der nationalen Ligen wieder aufgenommen. Oder die internationalen Wettbewerbe laufen bereits parallel zum Kampf um die Meisterschaften – der angesichts der Coronavirus-Pandemie in vielen Ländern in weiter Ferne ist.

„Wir haben keinen Kommentar bezüglich der Ankündigung in Frankreich“, teilte die UEFA auf dpa-Anfrage am Mittwoch mit und verwies auf die getroffenen Beschlüsse des Exkos. Darin ist geregelt, dass die Ligen unter bestimmten Voraussetzungen ihre Saison abbrechen dürfen und trotzdem auf Basis „sportlicher Leistungen“ Europapokal-Teilnehmer für die kommende Spielzeit melden können.

Noch hat auch UEFA-Chef Aleksander Ceferin aber die Hoffnung nicht aufgegeben, diesen Sommer Champions im Europapokal zu küren. Es gebe dafür „keine spezifische Deadline“, kündigte er an. Nach aktuellem Stand sollen die Wettbewerbe aber bis Ende August abgeschlossen sein.

Aus der Ligue 1 ist Meister PSG nach dem Weiterkommen gegen Borussia Dortmund bereits für die Runde der besten acht Teams qualifiziert. Lyon hatte das Achtelfinal-Hinspiel zuhause gegen Juventus Turin und Cristiano Ronaldo mit 1:0 gewonnen. Keine andere Nation, das noch Champions-League-Teilnehmer hat, ist derzeit so weit in ihren Planungen wie Deutschland – ein Überblick:

ITALIEN (Atalanta Bergamo, Juventus Turin, SSC Neapel):

Das Training sollen die Clubs der Serie A zwar am 18. Mai wieder aufnehmen dürfen. Sportminister Vincenzo Spadafora machte aber wenig Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in den Spielbetrieb. „Der Weg zu einer möglichen Wiederaufnahme der Meisterschaft im Fußball wird immer steiler“, sagte er beim TV-Sender LA7. „Die Rückkehr zum Training, die wir uns alle wünschen, bedeutet nicht, dass auch wieder gespielt werden kann. Ich rufe die Liga dazu auf, in den kommenden Tagen über einen Plan B nachzudenken. Es kann viele Lösungen geben.“

ENGLAND (FC Chelsea, Manchester City): 

In der Premier League werden die Pläne für einen Restart zumindest konkreter. Einem Bericht der britischen Zeitung „Daily Mail“ haben erste Vereine ihre Mitarbeiter darüber informiert, dass sie mit einer Fortsetzung der Spiele am 13. Juni rechnen, möglicherweise auch schon früher. Zuvor hatte der Sender BBC von einem geplanten Start der wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen Saison am 8. Juni berichtet. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung von Gesundheitsexperten und Politik.

SPANIEN (Atlético Madrid, FC Barcelona, Real Madrid):

Die Vereine der Primera Division dürfen je nach Situation auf eine Rückkehr ins Training in der ersten Mai-Hälfte hoffen. Gesundheitsminister Salvador Illa schloss zuletzt aber baldige Spiele aus. „Es wäre rücksichtslos, jetzt zu sagen, dass der Profi-Fußball vor dem Sommer zurück sein wird“, sagte er. (dpa)



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