Kurzärmlig in Berliner Kälte: Khedira geht direkt vorneweg
Sami Khedira kam trotz klirrender Kälte im kurzärmligen Trikot – und war direkt auf Betriebstemperatur. „Wenn ich auf dem Platz bin, gebe ich hundert Prozent“, sagte der 33 Jahre alte Weltmeister von 2014 nach seinem rund zehnminütigen Debüt bei Hertha BSC.
3926 nach seinem bis Freitagabend letzten Auftritt in der Fußball-Bundesliga zeigte Khedira: Er will sich für die Mannschaft einsetzen, er will die Mannschaft führen. Ansprüche stellen will der neue Superstar der Berliner nicht.
„Das ist keine One-Man-Show, das ist die Mannschaft. Ich füge mich zu einhundert Prozent ein“, bekräftigte Khedira, der vom VfB Stuttgart im Sommer 2010 zu Real Madrid gewechselt war. Über Juventus Turin landete er bei der Hertha als Hoffnungsträger der Rettungsmission in dieser Saison.
Die fehlende Spielpraxis bei nur einem Einsatz für den italienischen Rekordmeister im gesamten vergangenen Jahr sprachen gegen das Comeback von Beginn an beim 0:1 gegen den FC Bayern. „Er ist natürlich nur kurz reingekommen, ich hatte gehofft, er macht bei einem Freistoß vielleicht noch ein Kopfballtor“, meinte Trainer Pal Dardai am Samstag in einer digitalen Medienrunde. Er habe einfache Pässe gespielt – „das gehört so im Zentrum“, lobte der Ungar.
Schon vor seinem Kurzauftritt war viel von Khediras Führungsqualitäten die Rede gewesen. Kapitän Niklas Stark habe dem Neuzugang auch gesagt, er solle ruhig reinrufen, erzählte Dardai. Das machte Khedira nicht, nachdem er wie auch der zweite Neuzugang Nemanja Radonjic zunächst in Decken eingehüllt als Ersatzspieler Platz genommen hatte im Olympiastadion. „Ich weiß, dass ich Trainingseinheiten brauche, dass ich Spielzeit brauche und nicht hierher komme und sofort 90 Minuten spiele. Wenn es soweit ist, entscheidet es der Trainer. Wir sind in sehr, sehr gutem Austausch“, sagte Khedira nachher.
Kaum im Spiel nach seiner Einwechslung in der 81. Minute, hatte er das Kommando auf dem Platz übernommen. Bei einer Aktion kurz vor Spielschluss, an der er gar nicht beteiligt gewesen war, ging Khedira auch beim Schiedsrichter vorneweg. Nach dessen Geschmack allerdings ein bisschen zuviel: Khedira sah die Gelbe Karte. „Da ist nichts gespielt“, betonte er anschließend.
Die Niederlage einer starken Berliner Mannschaft gegen die Münchner konnte Khedira auch nicht abwenden. Ebenso wie der früher eingewechselte von Radonjic nicht. Beide machen Dardai und den Berlinern aber mächtig Mut im schweren Kampf gegen den Abstieg. Mittlerweile fünf Niederlagen in den vergangenen sechs Spielen setzen den neuen Coach, der erst zwei Spiele wieder im Amt ist, und alle Spieler gehörig unter Druck. „Wir sind nicht in der besten Situation punktemäßig“, sagte Khedira, machte aber zugleich Mut: „Wenn wir so arbeiten, so spielen, werden wir die nächsten Wochen auf jeden Fall Punkte holen.“ (dpa)
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