Kovac prophezeiht «Verrückte Ergebnisse» im Titel-Endspurt

Nach dem 1:1 beim Abstiegskandidaten Nürnberg stellen die Bayern eine Hochrechnung für den Gewinn des Meistertitels auf. Der Sportdirektor vermisst im Derby die «Killer-Mentalität».
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Bayern-Trainer Niko Kovac schreit vom Spielfeldrand aus Anweisungen.Foto: Timm Schamberger/dpa/dpa
Epoch Times29. April 2019

Niko Kovac ärgerte sich mächtig über den verpassten „Matchball“ des FC Bayern im Titel-Zweikampf mit Borussia Dortmund.

Das glückliche und am Ende ebenso dramatische wie verrückte 1:1 (0:0) im Derby beim verzweifelt gegen den Abstieg kämpfenden 1. FC Nürnberg war nicht die Ausbeute, die sich die Münchner vorgestellt hatten.

Statt auf vier Punkte wuchs der Vorsprung des Tabellenführers auf den tags zuvor gegen Schalke patzenden BVB lediglich auf zwei Zähler. Und so machte Kovac am Sonntagabend diese Titel-Hochrechnung auf: „Die Rechnung ist relativ einfach, dafür braucht man keine höhere Mathematik studiert zu haben. Wir müssen sieben Punkte holen, wenn der BVB in den letzten drei Spielen alles holt.“

Die Bayern, die in der Tordifferenz klar vor dem BVB liegen, müssen noch gegen Hannover antreten, in Leipzig und wieder daheim gegen Frankfurt. Dortmunds Restprogramm lautet: in Bremen, daheim gegen Düsseldorf und in Mönchengladbach.

Auch wenn der Vorteil weiter beim FC Bayern liegt, scheint in dieser turbulenten Saison noch vieles möglich. „Man hat gesehen, dass es verrückte Ergebnisse in den letzten Wochen gibt – und wahrscheinlich an den nächsten drei Spieltagen auch“, orakelte Kovac.

Zumal seine Mannschaft unberechenbar bleibt. Alle hatten erwartet, dass das überraschende Dortmunder 2:4 gegen Schalke den Bayern-Stars einen Schub versetzen würde, um in Nürnberg eine Vorentscheidung herbeizuführen. Weit gefehlt. Sportdirektor Hasan Salihamidzic vermisste die „Killer-Mentalität“ und kritisierte den laschen Auftritt vor 50.000 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion harsch.

„Wir konnten unser Spiel nie aufziehen. Wir haben keine Frische gahabt. Wir hatten keine Aktionen nach vorne. Wir haben glücklich einen Punkt geholt“, rügte Salihamidzic. Die „Steilvorlage“ des BVB nicht genutzt zu haben, sei „ärgerlich und enttäuschend“.

Nürnbergs Trainer Boris Schommers war „stolz“ auf sein Team, das „90 Minuten auf Augenhöhe“ mit den großen Bayern agiert habe. Der „Club“ hatte gleich zweimal den dringend benötigten Sensationserfolg vor Augen. Einmal nach dem 1:0 von Matheus Pereira (48. Minute), das Bayerns Serge Gnabry (75.) ausgleichen konnte. Und beim Foulelfmeter in der Nachspielzeit, den Tim Leibold an den Innenpfosten schoss.

Der Bayern-Dusel wäre komplett gewesen, wenn Kingsley Coman beim letzten Angriff des Spiels frei vor dem herausragend haltenden FCN-Keeper Christian Mathenia das Münchner Siegtor gelungen wäre. „Aber das hatten wir uns heute nicht verdient“, sagte Abwehrspieler Mats Hummels: „Das war nicht das Niveau, das wir von uns erwarten.“ (dpa)



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