Korruptionsvorwürfe erschüttern Belgiens Fußball
Korruption, Geldwäsche und Spielmanipulation: Massive Vorwürfe haben die belgische Fußballwelt erschüttert. Bei einer großangelegten Razzia hat die Polizei am Morgen 44 Gebäude in Belgien durchsucht und Dokumente beschlagnahmt. Dies teilte die Bundesstaatsanwaltschaft mit.
Wie die Agentur Belga berichtete, wurden außerdem mehrere Personen festgenommen – darunter auch Ivan Leko. Der Kroate ist aktuell Trainer von Borussia Dortmunds Champions-League-Gegner FC Brügge. Der Verein ist amtierender belgischer Meister.
Dem Bericht zufolge wurden auch der in Belgien bekannte Spielerberater Mogi Bayatein, ein ehemaliger Anderlecht-Manager sowie mehrere Schiedsrichter vorläufig festgenommen.
Mehrere Vereine der ersten belgischen Liga waren von den Hausdurchsuchungen betroffen. Der RSC Anderlecht bestätigte die Polizeiaktion in seinen Vereinsräumen. Man arbeite uneingeschränkt mit den Behörden zusammen, hieß es in einer Erklärung. Weitere Kommentare wolle man aber nicht abgeben.
Ähnlich äußerten sich auch Standard Lüttich und der KV Mechelen. Beide Clubs waren ebenfalls von den Durchsuchungen betroffen. Auch der belgische Fußballverband URBSFA versicherte in einer ersten Stellungnahme, „in voller Transparenz“ zu den Ermittlungen beitragen zu wollen.
Laut Staatsanwaltschaft geht es bei den untersuchten Fällen um Geldwäsche, Korruption und organisiertes Verbrechen. Man gehe aber auch einer „möglicher Beeinflussung von Wettbewerben“ in der Saison 2017/2018 nach.
Belgiens Justizminister Koen Geens äußerte sich unmittelbar nach Bekanntwerden der Razzia via Twitter: „Spielmanipulationen untergraben die Integrität des Sports. Die Justiz arbeitet an einem fairen Sport.“
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrierten sich indes nicht nur auf Vereine und Spielerberater. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden auch Häuser von Schiedsrichtern und Journalisten durchsucht – außerdem das Büro eines Buchhalters, das Haus eines ehemaligen Anwalts sowie das eines Trainers.
Den Angaben zufolge dauerten die Ermittlungen bereits seit Ende 2017 an. Insgesamt waren 184 Polizisten in Belgien an den Durchsuchungen am Mittwoch beteiligt. In anderen Ländern fanden zeitgleich Razzien statt. So wurden in Frankreich, Luxemburg, Zypern, Montenegro und Mazedonien insgesamt 13 Häuser durchsucht. (dpa)
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