Kohlschreiber in Wimbledon chancenlos gegen Djokovic

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Philipp Kohlschreiber war in Wimbledon gegen Novak Djokovic chancenlos.Foto: Facundo Arrizabalaga/dpa
Epoch Times29. Juni 2015
Philipp Kohlschreiber hat zum Wimbledon-Auftakt die erhoffte Überraschung gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic klar verpasst.

Deutschlands bester Tennisspieler musste sich dem an Nummer eins gesetzten Vorjahressieger im ersten Match des Tages auf dem Center Court mit 4:6, 4:6, 4:6 geschlagen geben. Nach 2:03 Stunden nutzte der 28 Jahre alte Serbe seinen ersten Matchball gegen seinen drei Jahre jüngeren Gegner aus Augsburg.

Kohlschreiber zeigte bei hochsommerlichen Temperaturen eine couragierte Leistung gegen den Boris-Becker-Schützling, kassierte aber in den ungünstigsten Momenten die entscheidenden Breaks. Im ersten, zweiten Satz und dritten Satz nahm Djokovic seinem Kontrahenten jeweils zum 6:4 das Aufschlagsspiel ab.

„Es ist großartig, wieder hier zu sein. Es ist ein Privileg und eine Ehre, als Titelverteidiger das Turnier auf dem Center Court eröffnen zu dürfen“, sagte Djokovic im Siegerinterview auf dem Platz und zollte dem Unterlegenen Respekt. „Er ist ein harter Gegner und auf allen Belägen schwer zu spielen“, sagte Djokovic über die deutsche Nummer eins. Kohlschreiber hatte die denkbar unglücklichste Auslosung, als erster nicht gesetzter Spieler auf die Nummer eins zu treffen, mit Fassung getragen und insgeheim auf einen Coup gehofft.

Bei seinem Erstrunden-Aus in Halle machte er Roger Federer über drei Sätze das Leben schwer – und auch Djokovic hatte zunächst etwas Mühe mit dem Wimbledon-Viertelfinalisten von 2012. Doch in den wichtigen Momenten der Partie zeigte sich der Serbe konzentrierter und nervenstärker. Djokovic strebt bei dem Grand-Slam-Klassiker seinen dritten Titel nach 2011 und 2014 an – und würde damit mit seinem prominenten Coach gleichziehen, der 1985, 1986 und 1989 triumphierte.

Während Djokovic nach dem letzten Vorhand-Fehler Kohlschreibers erst einmal kurz den Rasen tätschelte und dann serbische Fahnen signierte und seine Schweißbänder an Kinder verschenkte, applaudierte Becker stehend. 30 Jahre nach seinem ersten Wimbledon-Triumph steht der 47-Jährige in diesem Jahr noch intensiver im Fokus als ohnehin schon.

In den Tagen vor Turnierbeginn sahen sich Becker und Djokovic in englischen Medien offenbar mangels anderer Themen einer bizarren Schummel-Diskussion ausgesetzt, die Becker mit einer Äußerung über sein Coaching während der Partien ausgelöst hatte. Auf dem Rasen präsentierte sich Djokovic völlig unbeeindruckt – und durfte bei seiner Rasen-Premiere in diesem Jahr den siebten Sieg im achten Duell mit Kohlschreiber feiern. Nach dem verlorenen French-Open-Finale gegen Stan Wawrinka hatte sich der junge Vater eine Auszeit verordnet und kein Rasenturnier vor Wimbledon-Beginn absolviert.

(dpa)


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