Köln feiert Doppelpacks – «Lilien» bangen
Und dann versetzte der Trainer seinem Manager noch einen herzhaften Klaps auf den Hinterkopf – es herrschten Freude und Genugtuung und bei den FC-Fans unter den 50 000 im ausverkauften Stadion sogar ausgelassene Hochstimmung wie sonst fast nur an Karneval.
Denn nach dem 4:1 (2:1) des 1. FC gegen Darmstadt 98 war klar: Die Rheinländer gehören weiter zur Beletage des deutschen Fußballs. Saison abgehakt? Auf gar keinen Fall, meint Stöger, der nach dem wichtigen fünften Saison-Heimerfolg ein neues Ziel ausgab: Es sollen ein „40 plus an Punkten“ und vielleicht bis zum Schluss der einstellige Tabellenplatz werden – der Österreicher will sein Team in Sachen Ehrgeiz weiter anstacheln.
Aber zunächst war der 50-Jährige nur „sehr, sehr froh, dass wir die Liga drei Spieltage vor Ende gehalten haben“. Am Samstag waren dafür maßgeblich zwei Kölner verantwortlich: Anthony Modeste und Marcel Risse mit den Doppelpacks in der 4. und 35. (Modeste) sowie 52. und 75. Minute (Risse). Die Einstellung des Negativrekords von fünf Heimniederlagen nacheinander war verhindert, kleine Zweifel waren vertrieben.
Risse offenbarte dann im Hochgefühl des Geschehens ein Geheimnis: „Meine Frau trägt einen kleinen Ball in sich.“ Damit erklärte der 26-Jährige seinen Torjubel mit dem angedeuteten Schnuller nach dem Außenrist-Zaubertreffer zum 3:1 und der Armwiege nach dem 4:1. Risse wird Vater. „Genaueres werden wir in drei oder vier Monaten sehen.“
Die Kölner ließen sich hochleben, die „Lilien“-Spieler schlichen nach dem Ende der wunderbaren Serie von sechs nicht verlorenen Begegnungen deprimiert vom Rasen. Zeitweise habe sein Team „naiv“ verteidigt, bemerkte der einstige Kölner Profi Dirk Schuster an einem „Sahnetag“, den der FC da erwischt habe.
Die Defensive der Hessen war derart wackelig, dass es schon nach 45 Minuten gut und gern 5:1 oder 6:1 hätte stehen können. „Wir müssen das abhaken und uns sagen, lieber eine deutliche Niederlage als mehrere knappe Pleiten am Stück“, sagte Keeper Christian Mathenia. Dabei waren er und seine Mitstreiter doch mit der Empfehlung, viertbestes Auswärtsteams zu sein, angereist – in Müngersdorf war bis auf Jerome Gondorfs 1:1 (12.) davon nichts zu merken.
Nun wird es schwer angesichts der noch nicht reichenden 35 Punkte und der Konkurrenz in den verbleibenden drei Partien: Am kommenden Samstag gegen den Tabellenvorletzten Frankfurt, dann bei Hertha BSC und am 14. Mai gegen Mönchengladbach soll das geschafft werden, was die Kölner schon erreicht haben.
Schusters ganze Konzentration gilt dem nun noch brisanteren Hessenderby gegen die Eintracht: „Da wird es richtig zur Sache gehen.“ „Lilien“-Kapitän Aytac Sulu gewann dem Auftritt in Köln sogar Gutes ab. Es sei ein „unschöner, aber lehrreicher Nachmittag“ gewesen. So völlig desorientiert wie beim 1:4 wird sich das Schuster-Team im vorletzten Saison-Heimspiel am Böllenfalltor gegen den Nachbarn sicher nicht präsentieren.
(dpa)
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