Kanzlerin in Kienbaum – Trainingszentrum wird aufgewertet
Staunend schaute die Kanzlerin „Vorturner“ Fabian Hambüchen bei dessen rasanter Reckübung zu, sogar die Schuhe hatte sich Angela Merkel vor der Darbietung des Olympiasiegers ausgezogen. Sommerfest in Kienbaum – und die Bundeskanzlerin mittendrin.
Kurz vor 17.00 Uhr war Angela Merkel mit dem Hubschrauber eingeschwebt. Die CDU-Politikerin kam im blauen Blazer, brachte gutes Wetter und prima Laune mit. „Das ist einer der schöneren Tage“, rief die Kanzlerin den Kanuten am Bootssteg zu. Von Kanu-Olympiasieger Max Rendschmidt ließ sie sich das Kajak erklären, dann ging es zur Trainingshalle der Turner weiter.
Der Bund hat Millionen in Kienbaum investiert, die traditionsreiche Trainingsstätte vor den Toren Berlins wird ausgebaut und in seiner Ausnahmestellung für den deutschen Sport aufgewertet. „Wir wollen nicht basteln, sondern an dieser Stelle klotzen“, sagte Gerhard Böhm, Abteilungsleiter Sport des Bundesinnenministeriums beim Sommerfest. „Kienbaum ist weltweit eine Marke. Dass das so bleibt und dass sich das auch weiter verfestigen wird, dafür wird die Bundesregierung fest an der Seite stehen.“
Die Umbenennung in „Olympisches und Paralympisches Trainingszentrum für Deutschland“ unterstreicht die elementare Bedeutung“ des bisherigen Bundesleistungszentrums. Seit 1992 wird die Trainingsstätte durch das BMI gefördert, insgesamt betrugen die bisherigen Investitionen bislang nach Angaben von Böhm rund 61 Millionen Euro. Durch den geänderten Namen solle ein „neuer Markenbegriff“ geprägt werden, sagte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds. „Kienbaum ist ein wesentlicher Mosaikstein des Bildes des deutschen Leistungssports.“
Als eine der wichtigsten angestrebten Verbesserungen nannte Sportstätten-Geschäftsführer Klaus-Peter Nowack den Ausbau des drahtlosen Internets in dem Zentrum im Ortsteil der brandenburgischen Gemeinde Grünheide. „Wir brauchen Verbesserung, da werde ich auch die Kanzlerin drauf ansprechen“, sagte Nowack. Der Name Kienbaum sei „Verpflichtung“, für die Sportler sei die hochmoderne Formschmiede wie ein „kleines olympisches Dorf“.
Zur stufenweisen Umsetzung der Leistungssport-Reform sei am Vortag „das letzte von 31 Verbandsgesprächen abgeschlossen“ worden, sagte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport im Deutschen Olympischen Sportbund, am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Anfang August folgen weitere Gespräche mit dem BMI.
Auch in der Stützpunktfrage sei man „in intensiven Gesprächen“, betonte Hörmann, sprach aber diesbezüglich auch von „Unsicherheiten der größeren Art“. Noch stünden „Fragezeichen im Raum“ – für jeden einzelnen Stützpunkt, für jeden einzelnen Athleten.
Allerdings sei es für Antworten zur künftigen Struktur und Finanzierung der Sportverbände derzeit noch zu früh. „Die Frage, welcher Verband dann mit welcher Grundförderung welches Konzept umsetzen kann und wie schwer oder schmerzvoll der Einschnitt an der einen oder anderen Stelle dann sein wird – das lässt sich heute nicht beantworten, sagte DOSB-Chef Hörmann der Deutschen Presse-Agentur. „Das müssen wir dann im Verlauf der nächsten Jahre mit den Verantwortlichen besprechen.“ (dpa)
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