James: Offensiv-Star mahnt gegen Atlanta zur Defensive
Sogar in Clevelands größter Tageszeitung, „The Plain Dealer“, war zu lesen, dass es nicht so einfach sei, die Cavaliers vorne zu sehen, „nur weil sie LeBron James haben.“
Der Respekt vor den hoch fliegenden Hawks ist spürbar. Selbst James, der nie kleinlaut daherkommende offensive Alleskönner weiß, dass gegen das beste Vorrunden-Team der Eastern Conference vor allem eines zählt: Defensivarbeit. „Das ist der Schlüssel zu unserem Erfolg. Wenn du nicht verteidigst, gewinnst du auch nicht“, betont der 30 Jahre alte Superstar.
In den vergangenen vier Jahren stand James jeweils im Finale – da hatte er jedoch bei den Miami Heat eine Ansammlung erfahrener Profis um sich. Allen voran die Allstars Dwayne Wade und Chris Bosh sowie den routinierten Ray Allen. In Cleveland waren die Voraussetzungen zunächst ähnlich – hier gab es in Kevin Love und Kyrie Irving zwei Profis, die auf ihren Positionen mit zu den Besten der Liga zählen. Allerdings hatten beide keinerlei Playoff-Erfahrung. Nun fällt Love mit einer ausgekugelten Schulter bis zum Herbst aus, Irving hat gerade mal zehn Ko.-Runden-Spiele hinter sich und plagt sich zudem aus der Viertelfinalserie gegen die Chicago Bulls mit Beschwerden im linken Knie herum.
Dass sich der 23-jährige Spielmacher am Montag fit meldete – „ich werde auf jeden Fall spielen“ – sorgte für Erleichterung. Denn gegen Atlanta hat Cleveland drei der vier Vorrunden-Partien verloren und bei zwei dieser Niederlagen standen James, Irving und Love auf dem Parkett. Doch die Vorrunden-Duelle sind für gewöhnlich nicht mit denen in den Playoffs zu vergleichen.
„Dies ist die größte Bühne, auf der du stehen willst. Spieler bemühen sich in der Vorrunde, die Playoffs zu erreichen und jetzt weiß ich auch, warum. Es gibt nichts, was mit den Playoffs vergleichbar ist, absolut nichts“, meinte ein hörbar euphorischer Irving. Neben ihm erleben auch Tristan Thompson, Matthew Dellavedova und Trainer David Blatt derzeit ihre Playoff-Premiere.
Und deshalb gehen viele Blicke einmal mehr zu LeBron James. Je schwerer die Gegner werden, desto mehr ist er gefordert – diesmal jedoch nicht nur als Schütze und Vorbereiter, sondern eben auch als Anführer für die kleinen, jungen, unerfahrenen Kavaliere. „Ich versuche, die Jungs zu leiten, ihnen einen Weg zu zeigen. Ich sehe so viel Potenzial bei unseren jungen Spielern, ich verlange auch viel von ihnen – aber sie reagieren gut darauf“, so James.
Damit er es wieder ins Finale schafft, muss Cleveland die Aktionen von Atlantas Spielmachern Jeff Teague und Dennis Schröder einengen. In der Vorrunde hatte Trainer Mike Budenholzer oft Teague von Beginn an gebracht und im Laufe des Spiels gegen Schröder getauscht. Jetzt lässt er beide häufig gleichzeitig ran. „Teague und Schröder drücken auf’s Tempo, halten es hoch. Dessen müssen wir uns bewusst sein und gegenhalten“, fordert James.
„Beide können dich mit ihrem Dribblings kaputt machen. Sie bringen den Ball nach vorne und kreieren für sich oder ihre Mitspieler Chancen“, ergänzt Trainer Blatt. Er konnte sich bislang auf seine Defensive verlassen. Sowohl in Sachen erlaubter Punkte (92,6) als auch Trefferquote des Gegners (40,8 %) haben die Cavaliers die beste Verteidigung der vier verbliebenen Teams.
Dies, sowie die bisher gezeigte Form in den Playoffs, natürlich der Faktor LeBron James und ein wenig Clevelander Couleur lassen Kolumnist Bud Shaw von „The Plain Dealer“ zur Erkenntnis kommen, dass sich die „Cavs“ in sechs Spielen durchsetzen werden.
(dpa)
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