Investigativer Journalist in Ghana nach Korruptionsenthüllungen erschossen

Ein verdeckt recherchierender Journalist wurde in Ghana erschossen, er war Teil des Reporter-Teams um den Journalisten Ana Aremeyaw Anas. Dessen Recherchen führten zum Rücktritt des Vorsitzenden des ghanaischen Fußballverbands.
Titelbild
Fischerboote eim Hafen von Cape Coast, Ghana (2013).Foto: iStock
Epoch Times17. Januar 2019

Ein verdeckt recherchierender Journalist ist in Ghana erschossen worden. Ahmed Husein sei von Unbekannten in den Nacken und die Brust geschossen worden, als er in der Hauptstadt Accra auf dem Heimweg gewesen sei, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Husein gehörte zu einem Reporter-Team um den preisgekrönten Journalisten Anas Aremeyaw Anas, dessen Recherchen zum Rücktritt des Vorsitzenden des ghanaischen Fußballverbands geführt hatten.

Im Kurzbotschaftendienst Twitter reagierte Anas auf die tödliche Attacke: „Traurige Nachrichten, aber wir werden nicht zum Schweigen gebracht. Ruhe in Frieden, Ahmed.“

Ghanas nationale Medienaufsichtsbehörde verurteilte die Tat und forderte eine gründliche Untersuchung von der Polizei. „Es wird im nationalen Interesse sein, die Täter dieses Verbrechens zu verhaften“, erklärte Kommissionssprecher Yaw Boadu Ayeboafo.

Der 34-jährige Husein hatte vor seinem Tod eine Beschwerde bei der Polizei eingereicht, nachdem Fotos seines Gesichts im Fernsehen veröffentlicht worden waren.

Er war an den Recherchen beteiligt, die im vergangenen Jahr einen Bestechungsskandal im ghanaischen Fußball aufgedeckt hatten. Der Weltverband Fifa schloss daraufhin im Oktober Ghanas obersten Fußballfunktionär Kwesi Nyantakyi auf Lebenszeit aus und erlegte ihm eine Strafe in Höhe von 500.000 Dollar (438.000 Euro) auf.

Auf Videoaufnahmen war Nyantakyi zu sehen, wie er Bestechungsgelder annahm. Er soll elf Millionen Dollar für die Vermittlung von Regierungsaufträgen verlangt haben. Auch acht Schiedsrichter wurden auf Lebenszeit gesperrt, weitere Funktionäre erhielten mehrjährige Sperren. (afp)



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