Im Aufwind mit Tayfun: Korkut zeigt’s den Zweiflern beim VfB

Tayfun Korkut punktet beim VfB Stuttgart mit taktischen Kniffen und einer neuen Effektivität. Beim ersten Auswärtssieg der Saison spielt Badstuber auf der Sechs. Gomez trifft und hat ein «gutes Gefühl».
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Tayfun Korkut gewann mit dem VfB erstmal auswärts.Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times19. Februar 2018

Im ausgelassenen Jubel um ihn herum witterte Tayfun Korkut gleich eine mögliche Gefahr beim VfB Stuttgart.

Und so sprach der neue Trainer nach dem bemerkenswerten Start mit sieben Punkten aus drei Partien und dem so eben erzielten ersten Auswärtssieg der Saison nicht nur viele lobende Worte, sondern auch mahnende. „Wir sollten vorsichtig sein mit zu viel Euphorie. Es liegen noch ein paar Steine auf unserem Weg, die wir zur Seite schieben müssen“, sagte Korkut am Sonntagabend nach dem 1:0 (1:0) beim FC Augsburg.

Zehn Punkte Vorsprung auf den Hamburger SV und damit einen direkten Abstiegsplatz seien wunderbar, erklärte auch Sportvorstand Michael Reschke: „Aber bei aller Freude – die Rechenmaschine muss anbleiben!“ Auf den Relegationsplatz 16 beträgt das Polster ja nur vier Zähler.

Aber der Trend beim VfB zeigt in der Fußball-Bundesliga klar nach oben. Mit Tayfun im Aufwind, lautet das Motto. Der 43-Jährige zeigt’s den vielen Skeptikern, die ihn in Stuttgart mit Ablehnung empfingen. „Dass wir sieben Punkte geholt haben, spricht für sich“, sagte Reschke zum Trainerwechsel. Dem Manager imponiert, wie Korkut „vom ersten Tag an die Mannschaft angepackt“ habe. Der Erfolg spreche für Korkut. „Die taktischen Maßnahmen haben bislang alle gegriffen“, hob Reschke im Augsburger Stadion hervor.

Tatsächlich verblüfft Korkut mit taktischen Kniffen und besonderen Matchplänen. Das Spielsystem mit zwei Stürmern erweist sich als gewinnbringend. „Wir haben mit Daniel Ginczek und Mario Gomez zwei richtig gute Stoßstürmer, mit denen wir schwer ausrechenbar sind“, erläuterte Korkut. Nationalstürmer Gomez erzielte in Augsburg das Siegtor. Recht effizient zeigt sich der VfB, drei Treffer in drei Spielen ergaben sieben Punkte. „Es war ein erwachsener Auftritt von uns“, kommentierte der aufblühende Kapitän Christian Gentner.

In Augsburg verblüffte Korkut mit Holger Badstuber auf der Sechs. Die Position im defensiven Mittelfeld hatte der Innenverteidiger zuletzt vor mehr als zehn Jahren in der zweiten Mannschaft des FC Bayern gespielt. „Es geht nicht ums Wohlfühlen. Wenn der Trainer mich da aufstellt, bin ich da. Ich habe versucht, da strategisch zu arbeiten und zu coachen“, sagte Badstuber. „Holger hat dort zu diesem Spiel gepasst“, begründete Korkut. Am Ende, als Augsburg drängte, rückte Badstuber zurück, der VfB verteidigte mit einer Fünferkette.

Taktische Flexibilität ist eine neue Variante unter Korkut. Ein Paradebeispiel ist der Kapitän. Gentner wechselt die Rollen, in Augsburg kam er über rechts. „Er ist eine Art Joker für uns“, sagte Korkut. Reschke vergab an Gentner „eine Eins mit Sternchen“.

Korkut dagegen begnügte sich mit der Note „Gut“. Für ein „Sehr gut“ habe sein Team zuviel liegengelassen, sagte der neue Coach wegen der mangelhaften Chancenverwertung. „Wir müssen das Spiel eigentlich 3:0 oder 4:0 gewinnen. Aber so weit sind wir noch nicht“, sagte Gomez. Der 32 Jahre alte Routinier blickt den restlichen elf Saisonspielen mit einem „guten Gefühl“ entgegen: „Die größte Qualität im Abstiegskampf ist, dass man als geschlossene Truppe auftritt. Hier ziehen elf Mann an einem Strang.“ Angeleitet von einem Trainer, der die große Skepsis in Anerkennung und Vertrauen verwandeln könnte. (dpa)



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