Ibisevic nach Doppelpack glücklich und «total kaputt»
Mit einem Doppelpack, der eine eigene 20-monatige Torflaute beendete, hat der Berliner Neuzugang nicht nur für den besten Saisonstart seines neuen Vereins seit acht Jahren gesorgt. Ibisevic ist endlich auch einen großen Schritt aus seiner persönlichen Krise gelungen. „Das ist eine große Erleichterung“, erklärte der 31 Jahre alte Stürmer, nachdem ihn die Hertha-Fans ausgiebig gefeiert hatten.
Es waren seine ersten Bundesliga-Tore nach 20 Monaten, nach genau 601 Tagen. „Zig Monate – das hört sich schrecklich an. Ich habe natürlich in dieser Zeit auch nicht viel gespielt“, bemerkte der glückliche Matchwinner. Erst „wischte“ Ibisevic nach Flanke von Marvin Plattenhardt in klassischer Mittelstürmer-Art den Ball per Kopf ins lange Eck des Kölner Tores. Und wie nach Drehbuch schloss er den letzten Konter des Spiels zum 2:0-Endstand ab.
„Kalou und Ibisevic haben gut funktioniert. Das sah gut aus“, lobte Hertha-Coach Pal Dardai seine beiden Stürmer. Auch der Mut des Ungarn, beide Angreifer in die Startelf zu stellen, wurde belohnt. Hertha kletterte mit zehn Punkten auf Tabellenplatz fünf. Einen besseren Start hatte es für den Hauptstadtclub zuletzt in der Spielzeit 2007/08 gegeben, als die Berliner nach sechs Runden mit zwölf Zählen hintern dem FC Bayern sogar auf Rang zwei lagen.
„Doppelpacker“ Ibisevic (43. und 90.+4) musste die erste richtig glückliche Nacht allein genießen. „Meine Familie ist noch nicht in Berlin“, berichtete der Nationalstürmer von Bosnien-Herzegowina. Die Berliner Fans – am Dienstag waren insgesamt 40 181 Zuschauer im Olympiastadion – haben ihren neuen Torjäger schon angenommen. Bereits in seinem dritten Spiel für Hertha zeigte der Routinier, wie wertvoll er noch sein kann. „Auf dem Platz fühle ich mich wohl“, erklärte Ibisevic zum Ende seiner Leidenszeit.
Sein letztes Tor für den VfB Stuttgart hatte Ibisevic beim 1:2 gegen Bayern München am 29. Januar 2014 erzielt. Danach verlor er zuerst seine Sicherheit, dann seinen Stammplatz und schließlich auch das Vertrauen der VfB-Chefs. Der Wechsel nach Berlin soll zum Neuanfang werden – der erste Schritt dazu ist getan.
(dpa)
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