HSV setzt Lauf in der Liga fort: Spätes 2:1 gegen 1. FC Köln
Der Hamburger SV hat seinen Lauf fortgesetzt und den ungeliebten Relegationsplatz der Fußball-Bundesliga verlassen.
Dank eines Last-Minute-Treffers von Lewis Holtby (90.+1 Minute) setzten sich die Norddeutschen mit etwas Glück 2:1 (1:1) gegen den 1. FC Köln durch und holten damit 20 Punkte aus den jüngsten elf Partien. Vor 57 000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion hatte Nicolai Müller (13. Minute) die Basis für den ersten Ligaerfolg des HSV über den FC seit 2012 gelegt. Milos Jojic‘ Treffer (25.) war am Ende zu wenig für die Gäste, die im Kampf um einen internationalen Startplatz einen herben Rückschlag erlitten.
Siebeneinhalb Wochen nach dem 2:0-Erfolg an gleicher Stelle im Pokal-Achtelfinale hatten sich die Norddeutschen vorgenommen, an ihre starken Heimauftritte anzuknüpfen, um endlich den drittletzten Rang loszuwerden. Doch zunächst hatten sie großes Glück, als Konstantin Rausch per Maßflanke gegen die noch unorganisierte Hintermannschaft den freistehenden Anthony Modeste bediente. Doch der im Hinspiel dreimal erfolgreiche FC-Torjäger war zu überrascht und setzte das Leder nach nur 56 Sekunden aus der Drehung knapp über den Kasten.
Als sich der HSV vom ersten Schreck erholt hatte, entwickelte sich ein flotte Partie. Das lag auch daran, dass die ohne ihren verletzten Spielmacher Yuya Osako angetretenen Gäste ebenfalls den Weg nach vorn suchten. Doch wie so oft Zeit kam der HSV, der nach dem Unfalltod seines Marketing-Managers Timo Kraus mit Trauerflor antrat, zum wichtigen 1:0. Bobby Woods Vorarbeit landete bei Müller, der aus Nahdistanz Timo Horn mit einem Schuss durch die Beine überwand. Es war das 2900. Liga-Treffer für den Traditionsclub von der Elbe.
Die Rheinländer reagierten mit Härte, die schnell zwei Gelbe Karten nach sich zog, und wütenden Angriffen auf den Rückstand. Einer führte nach Christian Clemens‘ feiner Vorarbeit zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich. Jojic konnte nahezu ungestört einköpfen. Bis zur Pause war dann zwar fast nur der HSV am Drücker. Doch zwei sehenswerte Kopfbälle des Griechen Kyriakos Papadopoulos (33./34.) und ein Drehschluss von Müller (39.) fanden nicht den Weg ins Tor.
Nach dem Wechsel ließ das Niveau – auch bedingt durch mehrere Auswechslungen – auf beiden Seiten deutlich nach. Die Kölner, bei denen Toptorjäger Modeste von der Hamburger Innenverteidigung um den Ex-Kölner Mergim Mavraj und Papadopoulos meist gut abgeschirmt wurde, agierten etwas defensiver, was Hamburgs Offensive ohne den inzwischen verletzt ausgewechselten Müller sichtlich Probleme bereitete. Außer einem Schuss des erneut auffälligen Wood, der von der Strafraumgrenze knapp vorbei zielte (49.), war lange Zeit nicht viel zu sehen.
In der Schlussphase zog der HSV das Tempo noch einmal an, den Aktionen fehlte es aber an Präzision. Köln verlegte sich auf die Verteidigung des Teilerfolgs, was auch beinahe geglückt wäre. Doch in der Nachspielzeit staubte Holtby in seinem 300. Pflichtspiel als Profi zum kaum noch erwarteten Heimsieg des HSV ab. (dpa)
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