Hoeneß verkündet Entscheidung zur Bayern-Zukunft: «Langer Prozess»
Uli Hoeneß war darum bemüht, wenigstens noch ein wenig Ungewissheit um seinen Rückzug aus der Führungsspitze des FC Bayern München zu streuen.
„Ich habe gesagt, dass ich morgen meine Entscheidung bekanntgebe, die getroffen ist“, sagte der 67-Jährige beim Empfang des Double-Gewinners FC Bayern München beim bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder in der Staatskanzlei.
Ein Geheimnis ist freilich nicht mehr, was Hoeneß heute erst dem von ihm angeführten Aufsichtsrat des deutschen Fußball-Meisters und dann auch der Öffentlichkeit mitteilen will: Der Vereinspatron wird sich Ende des Jahres aus der ersten Bayern-Reihe zurückziehen.
Hoeneß wird Ende November auf der Mitgliederversammlung nicht wieder als Präsident kandidieren. Und auch den Aufsichtsratsvorsitz will er anschließend aufgeben. Beide Ämter soll der ehemalige Adidas-Chef Herbert Hainer (65) übernehmen. „Das ist ein langer Prozess“, sagte Hoeneß zu seiner Entscheidungsfindung.
Hoeneß zieht sich also nach 40 Jahren als Manager und Präsident zurück – aber natürlich nicht komplett. Er möchte zum einen Mitglied im Aufsichtsrat bleiben. Und er kündigte am Mittwoch an: „Die Hilfe für den FC Bayern hat nichts mit dem Amt zu tun. Ich habe gesagt, dass ich immer zur Verfügung stehe.“ Dafür braucht ein Uli Hoeneß keine offizielle Funktion, der Vereins ist ja sein Lebenswerk.
Während Hoeneß bei der Bayern-Ehrung im Münchner Hofgarten noch ein kleines Geheimnis um seinen Rückzug machte, taten das alle anderen nicht mehr. „Es ist schwer zu sagen, was sich ändern wird“, meinte Mannschaftskapitän und Nationaltorhüter Manuel Neuer: „Ich denke, auch wenn Uli Hoeneß nicht mehr Präsident sein sollte oder nicht mehr dabei ist, ist es so, dass er nicht locker lässt. Er wird dem FC Bayern immer verbunden bleiben, immer unterstützen, immer helfen.“
Ministerpräsident Söder erklärte: „Eines weiß ich, er wird dem Verein sicherlich irgendwie erhalten bleiben.“ Der CSU-Politiker bezeichnete Hoeneß als „Vater des FC Bayern“. Dieser werde „dem Verein in jeder Beziehung emotional verbunden bleiben. In welcher Funktion, das entscheidet er selbst.“
Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber gab als Bayern-Aufsichtsrat erste Einblicke in Hoeneß‘ Beweggründe. Neben privaten Überlegungen sei es die Kritik an ihm auf der letztjährigen Mitgliederversammlung gewesen, aber auch „Zwistigkeiten“ mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, etwa im Umgang mit Trainer Niko Kovac. Interessant und spannend könnte es also noch einmal werden, wenn Hoeneß selbst seine Beweggründe schildert. (dpa)
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