Hoeneß‘ Mahnung an Bayern-Stars: «Nicht die Luft rauslassen»
Die mahnenden Worte zum Pokalfinale richtete Uli Hoeneß gleich bei der Meisterfeier an die Fußballstars des FC Bayern.
„Wir müssen aufpassen, dass wir nicht wie letztes Jahr so ein bisschen die Luft rauslassen, als wir allerdings viel früher Meister waren“, sagte der Präsident. Der Vereinspatron möchte nach der brisanten Kraftprobe mit Finalneuling RB Leipzig am Samstagabend beim Bankett des deutschen Rekordchampions auf’s zwölfte Double anstoßen.
Hoeneß erinnerte darum an das 1:3 im Endspiel 2018: „Gegen Eintracht Frankfurt haben wir eine sehr schwache Vorstellung gegeben. Da war nicht mehr viel drin bei uns. Das müssen wir diesmal anders machen.“
Niko Kovac will den präsidialen Auftrag erfüllen. Auch aus Eigennutz, um spätestens in Berlin von der Führungscrew um seinen größten Fürsprecher Hoeneß auch öffentlich die Bestätigung für ein von ihm erwartetes zweites Trainerjahr in München zu erhalten. „Wir werden diese Woche nochmal ganz konzentriert arbeiten“, sagte Kovac.
Nach zwei freien Tagen mussten seine Spieler am Dienstagvormittag wieder zum Training anrücken, das in der letzten Saisonwoche ohne Öffentlichkeit stattfindet. „Wir möchten das Double, aber es wird ein harter Gang“, sagte Kovac, der die Bayern noch als Eintracht-Coach im Vorjahr düpieren konnte: „Man sieht, man darf keinen unterschätzen.“
Den von Hoeneß angesprochenen Spannungsabfall befürchtet Mats Hummels nicht. Die aktuelle Situation ist für ihn nicht mit der von 2018 zu vergleichen. „Nach dem Champions-League-Aus war letztes Jahr die Luft raus, das haben wir gemerkt. Wenn sie dieses Jahr raus wäre, müssten wir in den Tagen bis zum Finale schon viel falsch machen“, sagte der Innenverteidiger. Hummels versicherte: „Das wird nicht passieren.“
Nach dem bitteren Halbfinal-K.o. gegen Real Madrid war der Stecker bei den Münchner Profis vor zwölf Monaten gezogen. Sie rafften sich noch zu einem 3:1 beim Absteiger 1. FC Köln auf. Aber dann verloren sie erst bei der Meisterparty daheim mit 1:4 gegen den VfB Stuttgart. Und eine Woche später folgte die Endspiel-Pleite in Berlin.
„Wir haben vor einem Jahr die schwierige Situation gehabt, dass uns das Champions-League-Aus sehr weh getan hat. Das war zu nah dran am Pokalfinale“, argumentiert Hasan Salihamidzic. Der Sportdirektor sieht nach dem Meisterfest beim 5:1 gegen Frankfurt am Wochenende diesmal völlig andere Voraussetzungen: „Jetzt nehmen wir das Positive mit nach Berlin. Wir haben etwas gut zu machen. Ich möchte nicht wieder aus Berlin nach Hause fahren und traurig sein.“
Kovac sollte es nicht schwerfallen, in den Übungseinheiten bis zum Anpfiff am Samstagabend (20.00 Uhr) im Olympiastadion den richtigen Spannungszustand zu erzeugen. „In den Finalspielen möchte jeder dabei sein“, sagte der Kroate zum Kampf um die Startelf- und Kaderplätze.
Auch Manuel Neuer brennt auf ein Comeback im letzten Saisonspiel. Sechs Wochen nach seiner Wadenverletzung will der Nationaltorhüter unbedingt sein Team wieder als Kapitän auf’s Spielfeld führen. „Ich gehe davon aus, dass ich gegen Leipzig wieder im Tor stehen werde, wenn alles gut geht jetzt in dieser Woche“, erklärte Neuer. „Die Schale haben wir. Jetzt wollen wir noch den Pokal holen.“ (dpa)
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