Hitziges Nachspiel: Aufreger, Fehlentscheidungen & Vorwürfe

Nach dem torlosen Remis zwischen Eintracht Frankfurt und 1899 Hoffenheim wurde viel geredet - nur nicht über Fußball. Im Mittelpunkt standen eine nicht geahndete Tätlichkeit, eine fragwürdige Rote Karte und ein Vorwurf der Körperverletzung.
Titelbild
Keine Tore, viel Aufregung: Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Christian Dingert sorgten für Unruhe.Foto: Hasan Bratic/dpa
Epoch Times10. Dezember 2016

Das torlose Duell zwischen Eintracht Frankfurt und 1899 Hoffenheim sorgte für erhöhten Gesprächsbedarf. Diskutiert wurde nach dem Schlusspfiff vor allem über die Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Christian Dingert, aber auch über Moral und Anstand im Profifußball.

AUFREGER I: Schon nach neun Minuten hätte Dingert den Frankfurter Marco Fabian verwarnen müssen. Der Mexikaner war mit gestrecktem Bein in TSG-Torwart Oliver Baumann hineingerauscht. „Er hat keine Chance auf den Ball und geht voll auf mein Standbein“, schilderte Baumann die Szene. „Das war eine Gelbe Karte mit einer orangenen Färbung“, bewertete Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann das nicht bestrafte Foul.

AUFREGER II: Bei einem Duell an der Seitenlinie rammt Eintracht-Verteidiger David Abraham in der 32. Minute Hoffenheims Stürmer Sandro Wagner den Ellbogen mit voller Wucht gegen den Kopf. „David Abraham ist ein toller Typ, aber die Aktion gegen Sandro Wagner war Wahnsinn“, kritisierte Nagelsmann den Ex-Hoffenheimer. Wagner geht zu Boden, doch der Schiedsrichter pfeift Freistoß gegen ihn. Eine krasse Fehlentscheidung, wie selbst Eintracht-Trainer Niko Kovac einräumte: „Das war eine klare Rote Karte, da müssen wir gar nicht drüber diskutieren.“

AUFREGER III: Acht Minuten vor Schluss zeigt Dingert Frankfurts Timothy Chandler wegen einer angeblichen Tätlichkeit gegen Wagner Rot. Doch wieder liegt er falsch. „Er hat mich nicht schlimm berührt, da war nichts“, schilderte Wagner das kurze Gerangel. „Die Rote Karte war übertrieben. Für Chandler tut es mir leid, dass er runtergestellt wurde. Ich hoffe, der DFB sperrt ihn nicht.“ Eintracht-Verteidiger Bastian Oczipka bewertete die Szene ähnlich: „Wenn man Timothy Rot zeigt, hätten 20 Spieler Rot sehen müssen. Insgesamt gab es einige Fehlentscheidungen, das hat sich dann hochgeschaukelt.“

VORWURF I: Die nicht geahndete Tätlichkeit von Abraham gegen Wagner bewertete TSG-Trainer Nagelsmann als vorsätzliche Körperverletzung. „Wenn ich irgendwo sehe, wie ein Mann einem anderen mit dem Ellbogen in dieser Art und Weise ins Gesicht schlägt, klicken die Handschellen. Der wird das Tageslicht so schnell nicht mehr wieder sehen. Da fehlt mir die Relation zwischen dem Sport und dem realen Leben“, kritisierte er.

Auch Wagner unterstellte dem Eintracht-Verteidiger Vorsatz. „Er hat nur gewartet, bis ich komme, und mir dann den Ellbogen reingehauen“, klagte er Abraham an. „Ich spiele auch hart, aber ich will nie einem anderen Spieler weh tun. Ich bin mir nicht sicher, ob er mir in der Szene nicht weh tun wollte. Es war auf jeden Fall grenzwertig.“

VORWURF II: Nicht nur in dieser Schlüsselszene fühlten sich die Gäste als Opfer einer dreckigen Spielweise der Frankfurter, die Profi-Chef Alexander Rosen anprangerte. „Ich bin stolz auf das Verhalten unserer Spieler, denn es war alles andere als leicht, den permanenten Tritten und Provokationen Stand zu halten und sich nicht darauf einzulassen“, sagte er. Bei allem Kampf und aller Emotionalität gehöre zum Fußball auch Respekt und Anstand. „Beides wurde von unserer Mannschaft gewahrt. Darüber freue ich mich.“ Zum Gegner sagte er diesbezüglich nichts. (dpa)



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