Hertha wieder im Euro-TV – Dardai: «Kopf entscheidet»
„Das ist sehr wichtig für uns. Wenn man den Fernseher anmacht, kann man wieder Hertha beobachten“, erklärte Chefcoach Pal Dardai mit einigem Stolz vor dem Comeback auf der internationalen Bühne.
Der Hauptstadtclub war nach den Erfahrungen der Vergangenheit für die Partie am Donnerstag vom großen Olympiastadion in den kleinen Jahn-Sportpark ausgewichen. Doch der erst am Ende gestoppte Höhenflug aus der vergangenen Saison wirkt nach: Die 18 454 Tickets waren im Eiltempo vergriffen.
„Das ist ein schönes Zeichen. Dazu haben wir beigetragen in der letzten Saison“, erklärte Kapitän Fabian Lustenberger. „Wir wollen in die Gruppenphase“, schloss der Schweizer kämpferisch an. Auch wenn der Termin mitten in der Saisonvorbereitung einige Widrigkeiten bringt und Neuzugang Ondrej Duda nicht spielberechtigt ist, sieht Lustenberger gute Chancen: „Wir sind eingespielt. Wir Spieler verstehen das System und was der Trainer von uns verlangt.“
Mit einem 0:4 am 23. Februar 2010 bei Sporting Lissabon hatte für Hertha eine lange Leidenszeit begonnen – noch im selben Jahr stieg die „Alte Dame“ in die 2. Liga ab. Nun ist Hertha in Europa zurück. „Für unsere Entwicklung gibt es nichts Besseres, als solche K.o.-Spiele“, sagte Dardai. Dass sein Team in der Vorsaison lange sogar auf Champions-League-Kurs lag, soll die Vorfreude nicht trüben.
Dardai macht sich zwar „ein paar Sorgen“ um die körperliche Verfassung seiner Profis nach dreieinhalb Wochen harten Aufbautrainings. Doch die Defizite sollen gegen die vom ehemaligen Stuttgarter Coach Alexander Zorniger trainierten Kopenhagener, die schon fünf Pflichtspiele bestritten haben, mit Konzentration, Einsatz und Automatismen ausgeglichen werden. „Wir müssen uns gut verkaufen, was im Moment nicht einfach ist. Wir sind in der Vorbereitung, die Beine sind schwer. Da entscheidet der Kopf“, betonte der Cheftrainer.
Dardai wird seine bestmögliche Elf ins Rennen schicken. Auch die erst später ins Training eingestiegenen John Anthony Brooks und Peter Pekarik werden beginnen, kündigte der Ungar an. „Von körperlichen Defiziten kann ich nicht reden. Warum soll ich da international erfahrene Spieler nicht spielen lassen.“ Lustenberger meldete sich nach überstandener Bauchmuskelzerrung fit. Niklas Stark kann trotz seiner Roten Karte beim Test in Alkmaar (0:3) mitwirken.
Vor sieben Jahren hatte Hertha in den Playoffs der Europa League ebenfalls gegen Bröndby gespielt – im Rückspiel sorgte der damalige Torschütze Dardai mit für das 3:1 und das Weiterkommen. Vorspielen wird er die Szene seinen Profis nicht mehr. „Das war eine andere Zeit, eine andere Welt. Das ist eine schöne Erinnerungen für meine Kinder. Die schauen sich das an – nicht meine Spieler“, sagte Dardai.
(dpa)
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